Bundesland Niedersachsen

13/09/2024 | Press release | Archived content

Nationaler Stahlgipfel 2024: Stahlländer der Bundesrepublik überreichen Nationalen Aktionsplan Stahl an den Bund

Duisburg. Mehr als 80.000 Beschäftigte arbeiten in Deutschland direkt für die Stahlindustrie, in Niedersachsen sind es über 10.000 Menschen. Mit der Salzgitter AG ist der zweitgrößte Stahlerzeuger Deutschlands in Niedersachsen beheimatet. Auf dem heutigen Nationalen Stahlgipfel 2024 in Duisburg haben mehr als 350 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Zukunft der Stahlindustrie beraten.

Die Stahlländer der Bundesrepublik, die IG Metall sowie die Wirtschaftsvereinigung Stahl setzen sich gemeinsam dafür ein, die Stahlindustrie für eine klimaneutrale Zukunft erfolgreich aufzustellen. Konkrete Maßnahmen dazu liefert der vorgestellte Nationale Aktionsplan Stahl, der an Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck übergeben wurde. Ziel ist, den Transformationsprozess der Stahlindustrie zu unterstützen und gleichzeitig Arbeitsplätze sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies hatte dazu in der vergangenen Woche ein Positionspapier gemeinsam mit den Sozialpartnern, Verbänden und Unternehmen der niedersächsischen Stahlindustrie vorgelegt. "Die Stahlindustrie ist bereit für die Transformation hin zu klimaneutraler Produktion. Was wir dafür jetzt brauchen ist eine integrierte Industrie- und Wirtschaftspolitik", so Lies am Rande des Gipfels in Duisburg. "Darin müssen der Aufbau von Leitmärkten und die Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit wesentliche Elemente sein. Denn sie motivieren Unternehmen zu Investitionen in eine nachhaltige Produktion. Das unterstreichen wir jetzt noch einmal mit diesem nationalen Aktionsplan Stahl."

Man müsse für Bedingungen sorgen, dass in Niedersachsen und Deutschland investiert und produziert werde: "Der eine große Hebel liegt weiter in einer Senkung der Energiepreise. Außerdem müssen wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um Leitmärkte zu entwickeln. Uns als öffentliche Hand kommt da eine besondere Bedeutung zu, wenn ich etwa an die Beschaffung im Bausektor denke. Hier müssen wir weg von der Denke, dass es immer der billigste Stahl sein muss. Auch Nachhaltigkeit muss hier ganz klar ein Faktor werden." Gleiches gelte etwa für den Offshore-Ausbau: "Wir planen den Bau von allein 70 Gigawatt Offshore-Windleistung auf See. Da ist es doch widersinnig, wenn wir hier Milliarden investieren, aber die Anlagen mit grauem, fossilem Stahl gebaut werden. Dabei sollten wir doch eigentlich ganz klar zur Auflage machen, dass wir den Einsatz von grünem Stahl und damit europäischer Technologie erwarten." Mit so einer Initialzündung werde es gelingen, dass ein neuer Binnenmarkt für grünen Stahl zu einer Startpiste für deutschen, nachhaltigen Stahl auf die Weltmärkte werde, so Lies abschließend.