12/02/2024 | Press release | Distributed by Public on 12/02/2024 09:46
Rund 1,3 Millionen Menschen in Europa sind heute obdachlos. Die Obdachlosigkeitskrise verschärft sich aufgrund von wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Wohnungsnot, sozialer Ausgrenzung, Migration und anderen systemischen Problemen. Um diesen dringenden Problemen zu begegnen, bündeln Verantwortliche aus der Politik und dem Sozialbereich, Sachverständige und Finanzakteure am 3. Dezember in Straßburg ihre Kräfte, um auf der gemeinsam vom Europarat und der Entwicklungsbank des Europarates (CEB) veranstalteten Konferenz mit dem Titel "Mit sozialen Investitionen gegen Obdachlosigkeit vorgehen" menschenrechtsbasierte Lösungen zu finden.
"Aus der Sicht des Europarates muss diesem Problem unbedingt unter Achtung der Menschenrechte begegnet werden: Obdachlose, insbesondere die am stärksten gefährdeten, müssen unterstützt und dürfen nicht bestraft werden. Sie müssen verstanden werden und dürfen nicht Opfer von Gleichgültigkeit oder, schlimmer noch, von Stereotypen sein", erklärte der Generaldirektor für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit des Europarates, Gianluca Esposito. "Der einzuschlagende Weg beinhaltet dringende, auf lokaler und internationaler Ebene koordinierte Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Obdachlosigkeit verringert und schließlich ganz beseitigt wird und dass Wohnen ein Recht ist, das für alle Menschen zugänglich ist."
Der Vize-Gouverneur der CEB für die Zielgruppenländer, Tomáš Boček, betonte, dass "ein Schwerpunkt des sozialen Mandats der CEB auf sozialem und bezahlbarem Wohnraum liegt, insbesondere durch die Schaffung dauerhafter Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose. Die Tätigkeit der CEB hat gezeigt, dass die Priorisierung einer nachhaltigen und langfristigen Finanzierung und die Einführung geeigneter Finanzierungsmodelle für den dauerhaften Erfolg wohnungsbasierter Lösungen von entscheidender Bedeutung sind."
Die Konferenz, die live übertragen wird, bietet eine wichtige und geeignete Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen zu analysieren und zielführende Wohnungsstrategien und soziale Investitionen zu definieren, welche die Situation nachhaltig verändern können. Lokale Behörden und Organisationen, die sich für Obdachlose einsetzen, werden konkrete Handlungsansätze vorstellen, darunter auch wohnungsbasierte Lösungen, die Wohnen als Grundrecht betrachten. Diese Lösungen zielen darauf ab, sofortigen Zugang zu einer festen Unterkunft zu bieten, ohne dass man "wohnungsfähig" sein muss, das heißt ohne dass man bestimmte Kriterien erfüllen muss, bevor man ein Wohnungsangebot erhält.