Kreis Düren

08/26/2024 | Press release | Distributed by Public on 08/27/2024 17:36

„Handwerk muss weiter gefördert werden”

Meister zu werden bedeutet nicht nur, viel Arbeit und Zeit zu investieren, sondern auch Geld. Daher wird der Kreis Düren erstmals ein Meisterstipendium auflegen und unterstützt Gesellinnen und Gesellen auf ihrem Weg zu diesem wertvollen Titel. Das hat der Kreistag einstimmig beschlossen. Der Meistertitel ist und bleibt das Karriereziel vieler Handwerkerinnen und Handwerker. Es ist der höchste klassische Berufsabschluss im Handwerk und mit viel Tradition und Wertschätzung verbunden. Für viele Kundinnen und Kunden ist der Meisterbrief ein Qualitätskriterium für eine ausgezeichnete Ausbildung und Arbeit. Für die Handwerkerinnen und Handwerker bedeutet dies auch eine zukunftssichere Karriere und niedrigere Arbeitslosenquoten als bei Akademikerinnen und Akademikern. Meister dürfen zudem Lehrlinge ausbilden - ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Nachwuchses im Handwerk.

Kreis Düren unterstützt mit 6000 Euro

"Das Ziel ist es, gut ausgebildete Fachkräfte im Kreis Düren zu halten. Wir möchten aber auch im Rahmen der Wachstumsoffensive neue zukünftige Meisterinnen und Meister für das Kreisgebiet gewinnen", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Der Kreis Düren möchte nämlich weiter wachsen, auf mehr als 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Aktuell leben mehr als 280.000 Menschen im Kreisgebiet. "Das Handwerk wird immer gefragt sein und schon jetzt macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Dem wollen wir entgegenwirken und einerseits weitere Menschen in den Kreis Düren holen, aber auch diejenigen versorgen, die bereits hier leben", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.

Die Förderhöhe für das Stipendium beträgt 6000 Euro und die Förderdauer maximal drei Jahre. Der Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden und wird während der Weiterbildung ausgezahlt. Vier Stipendien werden im Jahr vergeben. Die Stipendiaten, egal welchen Gewerkes, verpflichten sich, nach der bestandenen Meisterprüfung mindestens fünf Jahre im Kreis Düren ihren Beruf auszuüben. "Mit der Gründung oder Übernahme eines bestehenden Handwerksbetriebs werden Arbeitsplätze gesichert, neue geschaffen und für den Nachwuchs Ausbildungsplätze gestellt", erklärt Landrat Wolfgang Spelthahn die Motivation, das Stipendium einzurichten.

Federführend in der Organisation ist hierbei das Amt für Kreisentwicklung und -planung, Wirtschaftsförderung und Tourismus des Kreises Düren. Auch der Kreishandwerksmeister Gerd Pelzer zeigt sich begeistert von dem Meisterstipendium. "Es ist ein wichtiger Schritt, um die Anerkennung und die Wertschätzung für das Handwerk zu steigern. Den Meister zu machen, kann eine hohe berufliche und private Herausforderung sein. Die jungen Menschen freuen sich über die finanzielle Unterstützung", sagt er. Auch Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, betont die Wichtigkeit der Förderung: "Das neue Meisterstipendium im Kreis Düren ist ein wichtiger Schritt zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Die Stipendien werden weiteren Gesellinnen und Gesellen den Weg zum begehrten Meistertitel ebnen. Die Initiative der Kreise Düren und Euskirchen macht hoffentlich NRW- und schlussendlich bundesweit Schule. Denn das Handwerk braucht viel mehr gut ausgebildete Fachkräfte und damit Meister, um die Energiewende zum Erfolg zu führen und die marode Infrastruktur zu reparieren."

Auswahlgremium sichtet Bewerbung

Wer über einen Gesellenbrief in einem in Deutschland anerkannten Handwerksberuf verfügt und Meisterin oder Meister werden möchte, kann sich für dieses Stipendium des Kreises Düren bewerben. Die Bewerbungsfrist beginnt am 15. September und endet am 31. Oktober. Dann entscheidet ein Auswahlgremium anhand von festen Kriterien, wer für eine Förderung in Frage kommt.
Die Jury besteht aus dem Landrat, der Dezernentin für Arbeit, Bildung und Integration, Sybille Haußmann, sowie Vertreterinnen und Vertretern aus dem Amt für Kreisentwicklung und -planung, Wirtschaftsförderung und Tourismus, des Berufskollegs für Technik sowie des Berufskollegs Jülich, der Handwerkskammer Aachen sowie der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises, Andrea Kenter. Auch der Kreishandwerksmeister Gerd Pelzer wird in der Jury für die kreisvereinigten Handwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg sitzen.