German Maritime Search and Rescue Association

06/24/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/24/2024 02:25

Vom Notruf zur Rettung

SUCHE

Glücklicherweise haben die Fischer eine klare Positionsangabe übermittelt. Doch die Seenotretter müssen davon ausgehen, dass ihr Kutter mittlerweile "auf Tiefe" gegangen, also gesunken ist.

Die Rettungseinheiten suchen eine Rettungsinsel - und einen einzelnen Mann in der kochenden See. Den Seenotrettern ist angesichts ihrer langjährigen Erfahrung klar: Dieser Einsatz wird kein Spaziergang. - Die Rettungsleitstelle See berechnet anhand der letzten bekannten Position sowie der dort herrschenden aktuellen Drift- und Strömungsverhältnisse ein Suchgebiet.

Weitere Schiffe in der Nähe des Unglücksortes melden sich und bieten ihre Hilfe an. MRCC Bremen bestimmt den als erstes im Suchgebiet eintreffenden Seenotrettungskreuzer zum On Scene Co-ordinator (OSC), dem Einsatzleiter vor Ort, der sämtliche zur Verfügung stehenden Schiffe und Luftfahrzeuge koordiniert. Auf allen Seenotrettungskreuzern ebenso wie auf den anderen beteiligten Schiffen sind die Ausgucke besetzt. Die Seenotretter starren ins Nichts - eine schnell er müdende Tätigkeit in diesem eintönigen Umfeld mit geringer Sicht.

Immer wieder krachen grüne Wellen übers Vorschiff, also nicht das mit Luft durchsetzte Gischtweiß der Brecher, sondern die ungebrochene Wucht der Wogen. Dennoch: Mit mathematischer Präzision suchen die Schiffe in parallelen Streifen, deren Breite so gewählt ist, dass Schiffbrüchige zwischen zwei Sucheinheiten im mehrere Meter hohen Seegang nicht übersehen werden. Der Hubschrauber trifft ein und fliegt darüber koordinierte Kurse, um das Suchgebiet aus der Luft abzudecken.