UBW - Unternehmer Baden-Württemberg e.V.

28/06/2024 | Press release | Distributed by Public on 28/06/2024 11:29

Baden-württembergische Wirtschaft sieht besorgniserregenden Trend bei der Langzeitarbeitslosigkeit

Küpper: "Auch Langzeitarbeitslose brauchen dringend einen 'Job-Turbo' zur schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt"

Die Arbeitslosenzahlen in Baden-Württemberg sind im Juni im Vergleich zum Vormonat minimal zurückgegangen, in saisonbereinigter Rechnung jedoch gestiegen. "Besorgniserregend ist, dass die Langzeitarbeitslosigkeit in Baden-Württemberg in den vergangenen 10 Monaten im Jahresvergleich prozentual stärker gewachsen ist als die Arbeitslosenzahlen insgesamt. In diesem Monat liegen die Wachstumsraten zumindest wieder in etwa gleichauf", sagte Stefan Küpper, UBW-Geschäftsführer für Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik, am Freitag in Stuttgart. "Wir müssen aufpassen, dass sich die Arbeitslosigkeit hier nicht dauerhaft verfestigt. Denn jede und jeder wird dringend gebraucht. Auch in der konjunkturellen Flaute sehen sich die Unternehmen mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Wir halten deshalb einen 'Job-Turbo' für dringend notwendig, der auch Langzeitarbeitslose bei der schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt", erklärte Küpper, der auch Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung ist. "Damit dies gelingen kann, muss aber die Personal- und Finanzausstattung der Jobcenter ausreichend sein", sagte er.

Der Arbeitsmarkt sei weiterhin aufnahmefähig, bemerkte Küpper. Es gebe immer noch eine hohe Zahl an offenen Stellen. "Um diese Stellen schneller besetzen zu können, sind auch mehr Arbeitsanreize im Bürgergeld und in weiteren Sozialleistungen notwendig", erklärte der UBW-Arbeitsmarktexperte. "Es muss sichergestellt sein, dass jemand, der anfängt zu arbeiten oder aus Teilzeit in Vollzeit wechselt, hinterher mehr Geld hat, als wenn er komplett oder teilweise im Leistungsbezug verblieben wäre. Die Raten, mit denen Transferleistungen gekürzt werden, wenn das Arbeitseinkommen steigt, sollten von der Bundesregierung dringend überarbeitet werden. Arbeiten muss sich lohnen, auch im unteren Einkommensbereich. Wir brauchen einen aktivierenden Sozialstaat, der die Arbeitsaufnahme honoriert und nicht die Mittel bei passiven Transferleistungen konzentriert."