10/09/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/09/2024 05:17
Nr. 196/2024 vom 09.10.2024
In Rahmen der Ringvorlesung "Das Jüdische Berlin - vom Mittelalter bis zur Gegenwart" präsentieren Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen die wechselvolle Geschichte von Jüdinnen und Juden an der Spree. Dabei richten die Vortragenden den Fokus auf antijüdische Progrome im Mittelalter, möderische Verfolgung im Nationalsozialismus und erzwungene Emigration. Zur Sprache kommen aber auch Rückkehr und Emanzipation von Jüdinnen und Juden. Organisiert wird die Reihe von den Historikern Prof. Dr. Thomas Ertl und Dr. Hanno Hochmuth. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die Freie Universität Berlin verdankt ihren Aufbau nicht zuletzt der Rückkehr vertriebener jüdischer Wissenschaftler nach Berlin. Das ist für die FU eine Verpflichtung zur Auseinandersetzung mit dem jüdischen Leben und Antisemitismus in Berlin. Die öffentliche Ringvorlesung legt deshalb einen Schwerpunkt auf den modernen Antisemitismus in Kaiserreich und Weimarer Republik sowie auf Vertreibung, Zwangsarbeit und Ermordung im Nationalsozialismus. Die Reihe richtet den Fokus aber auch auf Neuanfänge und Emanzipationsbestrebungen - etwa mit Vorträgen zu "Jüdinnen und Juden als Berliner Städtebürger und deutsche Staatsbürger" oder Jüdinnen und Juden in Ost- und Westberlin. Und auch Herausforderungen für jüdisches Leben in der Gegenwart kommen zur Sprache. (jkr)
Alle Vorlesungen beginnen mittwochs um 16.00 Uhr im Hörsaal Thielallee 67, 14195 Berlin (U3 Freie Universität / Thielplatz, S1 Lichterfelde-West).
Jüdisches Leben im mittelalterlichen Berlin
Dr. Jörn R. Christophersen (Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Preußische Toleranzpolitik und die Rückkehr von Jüdinnen und Juden nach Berlin
Apl. Prof. Dr. Frank Göse (Universität Potsdam)
Die Berliner Salonkultur um Rahel Varnhagen
Prof. Dr. Barbara Hahn (Vanderbilt University / Freie Universität Berlin)
Die Revolution von 1848 aus jüdischer Perspektive
Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Technische Universität Berlin / Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung)
Treitschke vs. Mommsen. Der Berliner Antisemitismusstreit
Prof. Dr. Monika Wienfort (Universität Potsdam)
Jüdische Emanzipation und völkisches Denken in der Reichshauptstadt
Prof. Dr. Uwe Puschner (Freie Universität Berlin)
Jüdinnen und Juden als Berliner Städtebürger und deutsche Staatsbürger
Prof. Dr. Prof. Dr. Miriam Rürup (Moses-Mendelssohn-Zentrum / Universität Potsdam)
Die Feinde der Republik und die Republik der Judenfeinde in Berlin
Prof. Dr. Martin Sabrow (Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Zentrum für
Zeithistorische Forschung)
Von Grabsteinen und Stolpersteinen. Der Jüdische Friedhof Weißensee und die Familie Najman
Dr. Hanno Hochmuth (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung)
Der inszenierte "Judenboykott" vom 1. April 1933 in Berlin
Dr. Christoph Kreutzmüller (Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg / Freie Universität Berlin)
Jüdische Zwangsarbeit in Berlin
Dr. Cord Pagenstecher und Verena Lucia Nägel (Freie Universität Berlin, Zentralbibliothek)
Die Vertreibung und Ermordung der Berliner Jüdinnen und Juden
Prof. Dr. Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin)
Jüdisches Leben in Ost-Berlin
Dr. Anja Siegemund (Direktorin, Neue Synagoge Berlin), Ofer Waldmann (Autor, Berlin) und Marion Brasch (Schriftstellerin, Berlin)
Postkolonialismus und Antisemitismus: Eine Podiumsdiskussion
Dr. Prof. Dr. Michael Goebel (Freie Universität Berlin) und Dr. Stephan Malinowski (University of Edinburgh)