Österreichisches Parlament

10/02/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/02/2024 09:24

Sicherheitsbericht 2023 zeigt Unfälle und Störungen in den Bereichen Schiene, Schifffahrt, Seilbahnen und Luftfahrt Insgesamt kamen 41 Personen ums Leben, Unfallhäufung beim[...]

Wien (PK) - Das Verkehrsministerium legt den Sicherheitsbericht für das Jahr 2023 vor (III-1234 d. B.). Auf 136 Seiten enthält er die wesentlichen Zahlen und Fakten über die Untersuchungstätigkeiten der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) in den Bereichen Schiene, Schifffahrt, Seilbahnen und Zivilluftfahrt. Es werden Unfälle und Störungen erfasst, "um aus Fehlern zu lernen, Wiederholungen zu vermeiden und dadurch einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu leisten", wie es im Vorwort des vorliegenden Berichts heißt.

Bahnunfälle: Sicherheitsuntersuchungen zeigen über 10,5 Mio. € Schaden

Im Bereich Schiene wurden laut Bericht 3.998 Vorfälle gemeldet, weniger als 2022, da waren es 4.186. 1.398 davon waren Unfälle, 90 davon sind etwa bei Eisenbahnkreuzungen passiert. Drei Sicherheitsuntersuchungen wurden eingeleitet. Das geschieht, wenn schwere Unfälle vorgefallen sind oder wenn erwartet wird, dass eine Sicherheitsuntersuchung "neue Erkenntnisse zur Vermeidung künftiger Vorfälle bringt". Bei den drei Sicherheitsuntersuchungen ging es um einen entgleisten Zug im Verschiebebahnhof Wels (Oberösterreich) und zwei Kollisionen von Zügen in den Bahnhöfen Fürnitz (Kärnten) und Kittsee (Burgenland). Die Sicherheitsuntersuchungen, die 2023 abgeschlossen werden konnten, bilanzierten mit einem Todesfall, vier Schwerverletzten und einem Schaden von 10.525.000 €. Insgesamt starben im Bereich Schienenverkehr laut Sicherheitsbericht 2023 25 Personen, 40 Personen wurden schwer verletzt (ohne Suizide bzw. Suizidversuche).

Schifffahrt: 18 gemeldete Vorfälle, ein Todesfall

Im Bereich Schifffahrt sind die Vorfälle von 18 im Jahr 2022 auf 21 im Jahr 2023 gestiegen, 12 davon waren Unfälle. Die meisten Meldungen der Statistik seit 2013 gab es 2015, wie aus dem Bericht hervor geht. Da waren es 64. Diese hohe Anzahl ließe sich auf Bauarbeiten im Bereich der Wiener Praterbrücke zurückführen, heißt es. Hierbei kam es zu Arbeiten bei der Verlegung der Fahrtrinne, wodurch vermehrt Kontakte von Schiffen mit dem Untergrund gemeldet worden seien. Wie aus dem Bericht hervorgeht wurde bei den Unfällen 2023 eine Person als vermisst gemeldet und eine Person schwer verletzt.

Seilbahnen: Untersuchung nach Gondelabsturz

Bei den Seilbahnen gab es ebenso einen Anstieg der gemeldeten Vorfälle. 31 Vorfälle waren es 2023 (2022: 26). Insgesamt wurden 22 Personen verletzt, sieben davon schwer. Ein Vorfall war untersuchungspflichtig. Es war der Absturz einer Kabine der Kreuzjochbahn II in Tirol am 18. Juli 2023.

Zivilluftfahrt: 52 Schwerverletzte, 40 davon waren Paragleiter:innen

Bei der Zivilluftfahrt ist die Zahl der Vorfälle wieder auf das Niveau angestiegen, dass es vor der Covid-19-Pandemie erreicht hatte. 8.358 Vorfälle wurden 2023 an die SUB gemeldet, darin sind auch Störungen im Zusammenhang mit Flugsicherungsdiensten und -einrichtungen enthalten. Vorfälle mit Luftfahrzeugen, die einer militär-, zoll- oder polizeidienstlichen Verwendung oder ähnlichen Zwecken dienen, sind nicht erfasst. "Parallel mit der im Steigen befindlichen Anzahl der Flugbewegungen steigt die Anzahl der gemeldeten Vorfälle im Bereich Zivilluftfahrt", wird im Bericht erklärt. Die meisten gemeldeten Vorfälle standen im Zusammenhang mit Motorflugzeugen über 5,7 Tonnen (7.593).

Von allen Vorfällen handelte es sich bei 85 um Unfälle. Es kamen 16 Personen dabei ums Leben, 52 wurden schwer verletzt. 40 davon waren Paragleiter:innen. Insgesamt wurden sieben Sicherheitsuntersuchungen eingeleitet, bei 82 Sicherheitsuntersuchungen wirkte man im Ausland mit.

Untersuchungsergebnisse aus der Luftfahrt

Ebenfalls sind im Bericht jene Untersuchungsergebnisse der SUB im Bereich Luftfahrt angeführt, die im Jahr 2023 veröffentlicht wurden. Das waren 15 Abschlussberichte, 21 Zwischenberichte sowie 41 vereinfachte Untersuchungsberichte. Letzteres sind Berichte zu Unfällen und Störungen vor 31. Dezember 2005, deren Untersuchungsergebnisse nicht von wesentlicher Bedeutung für die Sicherheit der Luftfahrt sind. Unter den anderen finden sich beispielsweise Unfälle aus der Luftfahrt aus dem Jahr 2006 - etwa ein Unfall mit einem Heißluftballon, der in eine Stromleitung geriet und in Folge dessen notlanden musste. Bei einem anderen Unfall in Höfen in Tirol krachte im Juli 2022 ein Motorflugzeug in das Dach eines Einfamilienhauses. Das Haus war daraufhin unbewohnbar. Aus dem Sicherheitsbericht geht hervor, dass der Unfall auf mangelnde Erfahrung des Piloten zurückzuführen sei. Ein Zwischenbericht zu einem tödlichen Unfall eines Fallschirmspringers in Fromberg (NÖ) im Jahr 2010 ist außerdem Teil des vorliegenden Sicherheitsberichts. Daraus geht hervor, dass eine Leine am Hauptschirm gerissen sei. (Schluss) map