Foreign Office of the Federal Republic of Germany

19/08/2024 | Press release | Distributed by Public on 19/08/2024 07:08

Menschenrechtsbeauftragte Luise Amtsberg zum Welttag der humanitären Hilfe

Zum Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August erklärt Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe:

363 Millionen Menschen sind weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen - jährlich steigt die Anzahl der Menschen, die ohne humanitäre Hilfe nicht mehr überleben können. Um diese Menschen mit lebensrettender Hilfe in Konfliktgebieten, bei Naturkatastrophen und in entlegenen Regionen zu versorgen, riskieren humanitäre Helfer*innen tagtäglich ihr Leben: 2023 war mit 280 getöteten humanitären Helfer*innen das bisher tödlichste Jahr. Alleine in den besetzten palästinensischen Gebieten sind 2023 188 humanitäre Helfer*innen ums Leben gekommen. 2024 setzt sich die erschreckende Entwicklung weltweit weiter fort. Es ist Aufgabe aller Staaten, humanitäre Helfer*innen und ihre lebensrettende Arbeit effektiv zu schützen und zu unterstützen.

In diesem Jahr begehen wir das 75. Jahr des Bestehens der Genfer Konventionen. Sie bilden den Kern des humanitären Völkerrechts und definieren klare Regeln für bewaffnete Konflikte, um ein Mindestmaß an Menschlichkeit zu wahren. Dennoch ist es traurige Realität, dass das humanitäre Völkerrecht vielerorts nicht eingehalten wird - mit unkalkulierbaren Folgen für die Zivilbevölkerung und humanitär Helfende. Ich rufe alle Parteien in bewaffneten Konflikten weltweit dazu auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und humanitäre Helfer*innen besser zu schützen. Gleichzeitig rufe ich alle Parteien in bewaffneten Konflikten dazu auf, zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen nicht zu militärischen Zwecken zu missbrauchen oder anzugreifen.

Im Rahmen unserer humanitären Diplomatie setzen wir uns für uneingeschränkten Zugang von humanitären Helfer*innen und ihren Schutz ein. Ihr Engagement und ihre Aufopferung verdienen größten Respekt, denn ihre Arbeit sichert konkret das Überleben von Millionen von Menschen. Wir müssen dafür sorgen, dass humanitäre Helfer*innen dafür nicht selbst mit ihrem Leben zahlen.

Humanitäre Bedarfe steigen weiter - bei weltweit sinkenden Mitteln für die humanitäre Hilfe. Vor diesem Hintergrund müssen wir sicherstellen, dass wir notleidende Menschen weiterhin effektiv unterstützen können. Sowohl die Bereitstellung von prinzipienorientierter humanitärer Hilfe als auch der Respekt des humanitären Völkerrechts bleiben zentrale Elemente unserer Außenpolitik. Damit Deutschland ein verlässlicher Partner bleiben kann, braucht es ein ausreichendes Budget für die Humanitäre Hilfe.