Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen

07/04/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/04/2024 07:27

Kreis Minden-Lübbecke: Betrüger im Mühlenkreis unterwegs

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04. Juli 2024 | 15:09
Kreis Minden-Lübbecke: Betrüger im Mühlenkreis unterwegs
Opfer von Trickbetrügern wurde eine Frau aus Bad Oeynhausen am Mittwochnachmittag. Bisher Unbekannte gaben sich als angebliche Wasserwerker aus und gelangten so in die Wohnung der Seniorin.
PLZ
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Polizei Minden-Lübbecke
Polizei Minden-Lübbecke

Die zwei männlichen, dunkel gekleideten, hellhaarigen, etwa 35 Jahre alten und circa 1,80 -1,85 Meter großen Kriminellen sprachen ihr Opfer gegen 15 Uhr vor einem Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße an. Dabei gaben sie vor, für ein Bauunternehmen zu arbeiten und eine Kontrolle an den Wasserleitungen vornehmen zu müssen. Daraufhin ließ die Seniorin das Duo in das Haus. Einem von ihnen gewährte sie Zutritt in ihre Wohnung, während sie den anderen Mann in den Keller begleitete.

Erst nachdem die Unbekannten die Wohnräume verlassen hatten, bemerkte das Opfer schließlich, dass es bestohlen worden war. Offenbar hatten die Täter Schränke und Schubladen nach Wertgegenständen durchsucht und hochwertigen Schmuck entwendet.

Die Polizei fragt: Wem sind im oben genannten Tatzeitraum im Umfeld der Brunnenstraße Personen aufgefallen, auf die die Beschreibung zutrifft? Zeugen, die weitere Angaben dazu oder zu einem verdächtigen Fahrzeug machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter Telefon (0571) 8866-0 zu melden.

Ferner kommt es gegenwärtig im Mühlenkreis wieder einmal gehäuft zu Betrugsanrufen unterschiedlicher Art. Die Masche der Kriminellen variiert, doch das Ziel ist immer dasselbe. Die Betrüger versuchen an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Aktuell handelt es sich dabei insbesondere um Betrugsdelikte, bei denen zunächst telefonisch Kontakt zu älteren Menschen hergestellt wird.

So auch in einem sogenannten "Schockanruf", bei dem man einer 76-Jährigen aus Minden am Telefon vorgaukelte, dass ihre Tochter angeblich einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursacht habe. Nur durch die Zahlung eines hohen Geldbetrages könne deren Inhaftierung abgewendet werden. Dass sie Opfer eines Betruges wurde, bemerkte die Frau erst nachdem sie einen Bargeldbetrag an die Betrüger ausgehändigt hatte.

In einem unvollendeten weiteren Betrugsfall in Rahden stellte sich eine männliche Person gegenüber einer lebensälteren Frau (92) telefonisch als vermeintlicher Mitarbeiter der regionalen Hausbank vor. Der Anrufer gab vor, dass möglicherweise eine unautorisierte Abbuchung von einem höheren Bargeldbetrag bevorstehen würde. Die Bank wolle nun die Richtigkeit des Zahlungsverkehrs überprüfen, um die Abbuchung noch rechtzeitig abwenden zu können. Dazu forderte er von der gutgläubigen Frau Kontostand und PIN-Nummer ein. Ihre EC-Karte würde ein Mitarbeiter persönlich abholen und nach Überprüfung zurückbringen. Dies sei eine Serviceleistung der Bank. Als es wenige Minuten später an ihrer Haustür klingelte, wurde die Seniorin misstrauisch. Nicht zuletzt, weil ihr die Bekleidung des Mannes untypisch für einen Bankmitarbeitenden erschien. Als sie in der Folge einen weiteren Familienangehörigen im Haus informierte, verschwand der Unbekannte ohne die Frau geschädigt zu haben.

Tipp der Polizei:

Generell warnt die Polizei davor, unbekannten Personen Zugang in die privaten Räumlichkeiten zu gewähren, Wertgegenstände auszuhändigen oder Auskünfte zu Vermögensverhältnissen zu erteilen. "Bitte treten Sie Fremden gegenüber grundsätzlich misstrauisch und eher abweisend auf."

Insbesondere ältere Menschen sind dazu aufgerufen, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und die Telefonate eigenständig zu beenden. Erscheinen mutmaßliche Betrüger an der Haustür, sollte die Polizei per Notruf in Kenntnis gesetzt werden. Dies gilt auch dann, wenn ein Schaden bereits eingetreten ist.

Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.