City of Wien

06/06/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/06/2024 01:55

Eröffnung der Doppelausstellung „RAUB“

Die neue Schau beleuchtet ab 6. Juni die systematische Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Wiens sowie den beispiellosen Raubzug während der NS-Zeit und den komplexen Prozess der Restitution. Eine Kooperationsausstellung von Wien Museum und Jüdischem Museum Wien, ein Museum der Wien Holding.

Die Ausstellung, die sich gleichzeitig als künstlerische Installation und temporäres Denkmal versteht, spürt in der filmischen Präsentation den Vorgang der Beraubung und der Einverleibung nach.

Großer Besucherandrang

Die hohe Relevanz und das breite öffentliche Interesse an der Thematik wurde durch den großen Besucherandrang bei der Eröffnungsveranstaltung unterstrichen.

Matti Bunzl, Direktor des Wien Museums, betonte in seiner Eröffnungsrede: "Der Begriff 'Vergangenheitsbewältigung' benennt eine Unmöglichkeit. Nichts am Holocaust ist 'bewältigbar' - nichts an Gewalt, Vertreibung und Tod. Nach dem Unfassbaren kann nur versucht werden, konkretes Unrecht wiedergutzumachen. Mit der Verabschiedung des Wiener Restitutionsgesetzes 1999 hat sich die Stadt Wien dazu verpflichtet, dies im Bereich gestohlener und enteigneter Kunst- und Kulturgegenstände zu tun. Diese Ausstellung - gleichsam Dokumentation und künstlerische Installation - zeichnet nach, was seither geschah."

Barbara Staudinger, Direktorin des Jüdischen Museums Wien, unterstrich die Relevanz der Schau und ergänzte: "Ein zentrales Anliegen einer zeitgemäßen Vermittlung der Geschichte des Nationalsozialismus ist, Opfer- und Tätergeschichten miteinander zu verbinden und Profiteur*innen der NS-Politik zu benennen. Die Ausstellung 'Raub' tut dies auf eindrückliche Weise, indem sie an zwei symbolischen Orten von der Beraubung der jüdischen Bevölkerung und von der Aneignung des Raubguts durch städtische Institutionen erzählt. Die Geschichten, die von einzelnen Menschen und Objekten handeln, werden nahbar und das Ausmaß nationalsozialistischer Verbrechen an konkreten Beispielen greifbar gemacht."

Gerhard Milchram (Wien Museum) und Hannes Sulzenbacher (Jüdisches Museum Wien), die das gemeinsame Projekt kuratiert haben, war es wichtig durch die abstrakte, aber gleichzeitig auch augenfällige Konzeption der filmischen Installation, Raub und Einverleibung an zwei Standorten sinnlich erfahrbar zu machen.

Raub

Doppelausstellung Jüdisches Museum Wien und Wien Museum

Kuratoren: Hannes Sulzenbacher (Jüdisches Museum Wien) und Gerhard Milchram (Wien Museum)
Ausstellungsgestaltung, grafisches Konzept und Umsetzung: Fuhrer, Wien
Visuelles Konzept, Regie,Gestaltung: Patrick Topitschnig
Künstlerische Assistenz: Michaela Taschek
Kamera: Clemens Schmiedbauer
Ausstellungsproduktion: Bärbl Schrems

Katalog zur Ausstellung:
Gerhard Milchram, Hannes Sulzenbacher (Hg.): Raub. Eigenverlag Jüdisches Museum

Ausstellungsorte:
Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien
Jüdisches Museum, Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien
Ausstellungszeitraum: 6. Juni bis 27. Oktober 2024

Weitere Informationen unter www.jmw.at oder [email protected].

Pressefotos:

Fotos zur Aussendung sind im Presse-Bereich der Wien Holding unter www.wienholding.at/Presse/Presseaussendungen abrufbar. Honorarfreier Abdruck im Zuge der Berichterstattung unter Nennung des Copyrights.

Bildbeschreibung:

Foto 1: v.l.n.r. Hannes Sulzenbacher, Gerhard Milchram, Barbara Staudinger, Matti Bunzl © Ouriel Morgensztern

Foto 2: v.l.n.r. Barbara Staudinger, Matti Bunzl, Gerhard Milchram, Hannes Sulzenbacher © Ouriel Morgensztern

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