Bundesland Niedersachsen

07/09/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/09/2024 16:45

Höhepunkt des LBEG Jubiläums „500 Jahre Bergbehörde“: Deutschlands größte Bergparade zieht durch Clausthal Zellerfeld

Rund 1100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich zur Abnahme der Bergparade vor dem historischen Amtsgebäude des LBEG.

"Dieser Tag wird in die Geschichte der Stadt eingehen", sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier nicht ohne Stolz bei der Abnahme der Bergparade vom Balkon des historischen Amtsgebäudes des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar) am Samstagnachmittag. Rund 1100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik waren zuvor bei hochsommerlichen Temperaturen von der aula academica der Technischen Universität Clausthal durch die Stadt bis zum Marktkirchenplatz gezogen und hatten die Bergparade damit zur größten in ganz Deutschland gemacht.

Die Bergparade, so Mühlenmeier, sei fest verbunden mit der Tradition des Bergmannswesens. "Heute wollen wir dieser stolzen Traditionen gedenken und den Bergleuten von einst uns heute unseren Dank aussprechen", so der Behördenleiter. Es sei deren Einsatz und Engagement gewesen, die die Geschichte der Region geschrieben haben und auch heute noch lebendig sind.

Neben dem LBEG-Präsidenten, der in der seinem Amt entsprechenden Ausstattung als Berghauptmann auftrat, führte Clausthal-Zellerfelds Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch, die Präsidentin der TU Clausthal, Dr. Sylvia Schattauer, und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies die Parade an, die durch von tausenden Besuchern gesäumt Straßen zog.

TU-Präsidentin Dr. Sylvia Schattauer, LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier, Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch und Wirtschaftsminister Olaf Lies nehmen die Bergparade vom Balkon des LBEG-Dienstsitzes aus ab.

Zu dem außergewöhnlichen Jubiläum, das das LBEG als älteste Landesbehörde Niedersachsens feiert, sagte Lies: "Das ist ein halbes Jahrtausend, in dem diese Behörde unentwegt daran gearbeitet hat, die Schätze unseres Landes zu heben und gleichzeitig die Sicherheit und den Wohlstand der Menschen zu gewährleisten." Der Wirtschaftsminister verdeutlichte: "500 Jahre - das ist eine Zeitspanne, in der sich die Welt dramatisch verändert hat. Technische Revolutionen, politische Umbrüche und gesellschaftliche Wandel haben unser Leben geprägt. Doch eines ist geblieben: Die Bedeutung der Rohstoffe für unsere Zivilisation. Und mittendrin die Bergbehörde Niedersachsens, die sich stets den neuen Herausforderungen gestellt hat."

Zum Auftakt der Veranstaltung gab es eine Andacht und die traditionelle Ausgabe der Fahnenbänder an der aula academica. Es war die erste große Bergparade in Clausthal-Zellerfeld seit rund zwei Jahrzehnten. Zu aktiven Bergbauzeiten fanden Veranstaltungen dieser Art regelmäßig statt. Am Abend folgt der große Festkommers, ehe morgen das Jubiläum ins große Finale geht.

Dann rückt das fast 300 Jahre alte Dienstgebäude des LBEG in den Mittelpunkt. Das traditionsreiche Domizil des früheren Oberbergamts öffnet seine Pforten für Führungen im Rahmen des bundesweiten "Tages des offenen Denkmals". Derweil geht das Stadtfest mit der Vereinsmeile und einem umfangreichen Bühnenprogramm weiter. Dieses steht unter dem Motto 100 Jahre Zusammenschluss Clausthal und Zellerfeld. Stadt und LBEG hatten schon frühzeitig beschlossen ihre Jubiläen gemeinsam zu feiern. So ist auch morgen die Zeltstraße des LBEG in die Vereinsmeile integriert, in denen es über seine Historie und seine aktuelle Arbeit informiert. Erstmals ist auch der Innenhof des LBEG-Dienstsitzes in das Stadtfest einbezogen und versprüht angenehme Biergarten-Atmosphäre.

Weitere Infos:

Das LBEG ist Bergbehörde für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie für das Küstenmeer und die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone, Bodenfachbehörde und Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen, Niedersächsischer Geothermiedienst und Niedersächsischer Erdbebendienst.

Anlass für das Jubiläum: Im Jahr 1524 entsandte Graf Steffan Schligk den Bergmeister Wolff Sturtz aus Sankt Joachimsthal (dem heutigen Jáchymov im tschechischen Teil des Erzgebirges) an Herzog Heinrich den Jüngeren, um im Oberharz das bergbehördliche Tun aufzunehmen und den Bergbau unter geordnete staatliche Aufsicht zu stellen. Das 500 Jahre alte Dokument, ein Brief des Grafen an den Herzog, liegt bis heute im Clausthal-Zellerfelder Bergarchiv. Es gilt als der älteste Nachweis für den Beginn bergbehördlicher Tätigkeit im Oberharz und damit als Geburtsstunde des heutigen LBEG.

Die ehemals freien Bergstädte Clausthal und Zellerfeld wurden 1554 beziehungsweise 1532 gegründet und schlossen sich 1924 zu einer Stadt zusammen.