Technische Universität Berlin

06/27/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/27/2024 06:45

Nachhaltige Energie für Geflüchtete in Camps

Neben der Elektrizität ist ein anderes großes Problem im Zusammenhang mit der Energieversorgung in Geflüchtetencamps das Kochen. Weltweit nutzen 81 Prozent der Menschen, die in Geflüchtetencamps leben, vor allem Feuerholz, um ihr Essen zuzubereiten. "Das offene Feuer, das meist zwischen drei großen Steinen entfacht wird, berge dabei erhebliche Risiken für Verletzungen und Unfälle", so Heinz. "Und auch ohne Unfälle führt der Rauch zu Lungen- und Augenschäden, weil die Wohnverhältnisse sehr beengt sind."

Wie bei der schlechten Stromversorgung hat auch das Kochen mit Feuerholz sekundäre Auswirkungen. So sind es aufgrund ihrer traditionellen Rolle meist Frauen, die bis zu sechs Stunden am Tag Feuerholz sammeln - alleine und außerhalb des Camps. "Auch hier kommt es immer wieder zu Übergriffen gegen Frauen. Außerdem verhindert die lange Abwesenheit, dass die Frauen anderen wichtigen Tätigkeiten nachgehen können, sei es für ihre Familie oder den eigenen Gelderwerb", sagt Heinz. Zudem trage das großflächige Abholzen im Umkreis von etlichen Kilometern um das Camp zu Konflikten mit den ortsansässigen Menschen bei.