Bundesland Niedersachsen

13/08/2024 | Press release | Distributed by Public on 13/08/2024 16:49

Innovative Lösungen helfen bei wasserbewusster Stadtentwicklung

Oldenburg. Wie gehen wir in Zukunft mit Starkregenereignissen um? Dieser Frage ging der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) im EU-Projekt CATCH (Water sensitive Cities: the Answer To CHallenges of extreme weather events) nach. Auf ihrer Sommerreise informierte sich Regionalministerin Wiebke Osigus im Trink- und Abwasserzentrum (TAZ) Oldenburg über die Projektergebnisse. Gefördert wurde es mit EU-Mitteln in Höhe von 2.779.128 Euro.

"Extremwetterlagen wie Hitze und Starkregen verlangen vorausschauendes Denken und vorbeugendes Handeln. Die Projektergebnisse von 'CATCH' zeigen wie der Umgang mit extremen Wetterlagen aussehen kann. 'Europäisches Geld', das seine Wirkung in unseren Kommunen entfaltet: Gemeinsam sind wir stärker", so Ministerin Osigus.

Projektleiterin Julia Oberdörffer stellte das erfolgreich abgeschlossene Interreg-B-Nordsee-Projekt CATCH vor, in dem mittelgroße Städte aus sechs Ländern gemeinsam Strategien entwickelt haben, ums sich an den Klimawandel anzupassen. In diesem Zusammenhang erarbeitete der OOWV mit der Stadt Oldenburg das Pilotprojekt zur Verkehrslenkung: Mit Sensoren gekoppelte Verkehrszeichen leiten den Verkehr automatisch um, wenn die viel befahrene Alexanderstraße bei Starkregen überflutet ist. Das ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit von Arbeitsgruppe, rundem Tisch und Expertenworkshops. Sie haben außerdem eine öffentlich einsehbare Starkregengefahrenkarte und Maßnahmenvorschläge für eine wasserbewusste Stadtentwicklung erarbeitet.

"Für die notwendige Anpassung an den Klimawandel ist eine Unterstützung durch Fördermittel unabdingbar, um die erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur, aber auch in Innovation und Forschung leisten zu können. Leuchtturmprojekte wie das Oldenburger Pilotprojekt spielen dabei eine wesentliche Rolle", erklärte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht.

"Die gute vernetzte Zusammenarbeit ermöglicht Lösungen, um uns alle zukünftig resilient gegen die Folgen des Klimawandels aufzustellen", sagte die Oldenburger Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht.

Als flächenmäßig größter deutscher Trinkwasserversorger und zugleich Abwasserentsorger stellt sich der OOWV den Herausforderungen durch vermehrte Dürrephasen und Starkregenereignisse. "In Forschungsprojekten wie diesem lernen wir von den Projektpartnern, die ihrerseits einen Teil unserer Erkenntnisse übertragen können", ergänzte OOWV-Projektleiterin Julia Oberdörffer.

Daher geht die Arbeit nahtlos weiter: Die nächsten Forschungsprojekte zur städtischen Wasserversorgung der Zukunft, zu einem sensorengesteuerten Starkregen-Frühwarnsystem und weiteren digitalen Lösungen für die Klimafolgenanpassung sind beim OOWV bereits in Arbeit oder beantragt.

Hintergrund

Seit mehr als 25 Jahren erfolgt die Zusammenarbeit niedersächsischer Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Entwicklung, öffentlichen Verwaltungen sowie NGOs mit Akteuren aus anderen Nordseeanrainerregionen im Rahmen des transnationalen Programmes Interreg B Nordsee (Nordseeprogramm). Schwerpunkt des Nordseeprogrammes in der aktuellen Förderperiode ist eine wettbewerbsfähigere, intelligentere und grünere, klimaresilientere Nordseeregion. Für die laufende Förderperiode stehen dem Nordseeprogramm EFRE-Mittel in Höhe von 171,2 Millionen Euro zur Verfügung. An mehr als der Hälfte der bislang bewilligten 65 Projekte sind insgesamt 61 Partner aus Niedersachsen beteiligt.