Bundesland Niedersachsen

07/19/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/18/2024 23:05

Förderung von Erdöl und Erdgas in Deutschland: LBEG legt Jahresbericht für 2023 vor

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat jetzt den Jahresbericht "Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2023" in der Reihe GeoBerichte veröffentlicht. Durch den Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor mehr als zwei Jahren hat die Versorgung durch Erdöl und Erdgas eine besondere Aufmerksamkeit erfahren, weil die deutsche Energieversorgung neu ausgerichtet werden musste.

"Bis zur vollständigen Umstellung des deutschen Energieverbrauchs auf erneuerbare Energien sind wir weiterhin auf Erdöl und Erdgas angewiesen", sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. "Allerdings stellen wir fest, dass die heimische Förderung von Kohlenwasserstoffen auch im Jahr 2023 rückläufig war", fasst der Behördenleiter die Zahlen des Jahresberichts zusammen.

Neben den Fördermengen von Erdöl und Erdgas hat sich auch die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Reserven verringert. Das zeigt der neue Jahresbericht, der einen aktuellen Überblick über die deutsche Erdöl- und Erdgas-Exploration, -Produktion und die verfügbaren Reserven sowie über die bestehenden und geplanten Untertagespeicher gibt.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Gesamtfläche der Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen gegenüber 2022 um etwas mehr als 8 Prozent auf knapp 18.000 Quadratkilometer verkleinert. Die Bohraktivität hat jedoch weiter deutlich zugelegt, es gab mehr als doppelt so viele neue Feldesentwicklungsbohrungen wie im Vorjahr sowie eine neue Explorationsbohrung. Die Bohrmeterleistung hat sich gegenüber 2022 fast verdoppelt und ist auf 29.380 Meter angestiegen.

Mit einem Rückgang von 12,6 Prozent sank die Erdgasförderung im Vergleich zum Vorjahr auf rund 4,6 Milliarden Kubikmeter. Die Erdölförderung verringerte sich leicht um 3,7 Prozent gegenüber 2022 auf rund 1,6 Millionen Tonnen.

Die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Erdgasreserven liegt bei 35,6 Milliarden Kubikmetern. Das sind rund 2,5 Milliarden oder 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr und bedeutet, dass die in 2022 entnommene Fördermenge nur zum Teil durch neue Reserven ausgeglichen werden konnte. Die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Erdölreserven ist gegenüber 2022 um rund eine Million Tonnen oder 4,2 Prozent auf 22,8 Millionen Tonnen gesunken.

Das technisch nutzbare Arbeitsgasvolumen der Untertage-Erdgasspeicher hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Milliarden Kubikmeter auf 22,7 Milliarden Kubikmeter geringfügig verringert. Nach gegenwärtigen Planungen soll das Arbeitsgasvolumen jedoch um weitere 3,8 Milliarden Kubikmeter ausgebaut werden.

Weitere Infos:

Der Bericht ist online unter der Adresse:https://dx.doi.org/10.48476/geober_49_2024abrufbar. Er gibt auf mehr als 50 Seiten den aktuellen Überblick über die Entwicklungen im Jahr 2023. Ergänzt wird der Text durch 25 Tabellen mit Daten von der einzelnen Lagerstätte bis hin zu bundesweiten Statistiken. Fünf Abbildungen und 13 Anlagen verdeutlichen anhand von Übersichtskarten und Diagrammen die Schwerpunkte der Exploration und Produktion.