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Stadt Aachen

04/07/2024 | Press release | Distributed by Public on 04/07/2024 19:41

Erste Stadtmacherin für den Büchel gefunden!

Das Altstadtquartier Büchel soll ein urbaner Raum mit viel Grün, attraktiver Architektur und
ansprechenden Aufenthaltsflächen werden. Am 20. Juni 2024 wurde die konkretisierte
Planung für die Freianlage von der Politik frei gegeben. Jetzt präsentierte die Städtische
Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) die erste Stadtmacherin - gemeint ist die erste
Bauherrin - im Quartier. Den "Baustein WISSEN" wird die Fraunhofer-Einrichtung für
Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG bauen. Die Fraunhofer IEG ist eine Einrichtung
der Fraunhofer-Gesellschaft, der führenden Organisation für Anwendungsforschung in
Europa. Gemeinsam präsentierten SEGA und Fraunhofer IEG am Donnerstag, den 04. Juli
2024 die Planungen für den "Neubau Zentrum für Energie und Klimatechnologie" am Büchel
in Aachen.

Foto: SEGA

Prof. Rolf Bracke, Direktor des Fraunhofer IEG: "Zusammen werden die Energiewende und
der Klimaschutz zur wohl größten gesellschaftlichen Herausforderung seit Beginn der
Industrialisierung. Dieser Herausforderung stellt sich Fraunhofer IEG. Die Transferplattform
Wissen der Fraunhofer IEG am Büchel soll ihren Platz in der Mitte der Zivilgesellschaft finden
und die Sichtbarkeit von Wissenschaft im Innenstadtbereich der Wissenschaftsstadt Aachen
stärken."

Entstehen soll ein gebäudetechnisches "Reallabor des Wissens", d.h. die nachhaltige
Gestaltung des Gebäudes soll nach Vorstellungen der Fraunhofer IEG auch als technische
Blaupause für weitere Quartiere in Aachen und in NRW fungieren. Gebäudebegrünung,
Mobilitätskonzept und Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
sind wichtige Bausteine zur urbanen Klimaneutralität.

Das Gebäude wird etwa 60 bis 70 Forscherinnen und Forschern als Arbeitsplatz dienen und
zudem einen Raum für den Austausch mit der Stadtgesellschaft und der mittelständischen
Wirtschaft bilden. Dazu dient das "Schaufenster Wissen", wo eine Informationsplattform zu
Fragen der Energiewende und eine Ausstellung zur Technik und Geschichte der
Energieversorgung in Aachen und dem Rheinland angeboten wird. Alle Anforderungen in ein
anspruchsvolles architektonisches Konzept zu gießen, ist nun Aufgabe im Rahmen des
kommenden Architekturwettbewerbes zum "Neubau Zentrum für Energie und
Klimatechnologie" am Büchel in Aachen.

"Wir freuen uns, mit der Fraunhofer IEG eine erste Baupartnerin gefunden zu haben, die
Standort und Inhalt auf hervorragende Weise vereint. Als Stadtmacherin der ersten Stunde
schätzen wir Fraunhofer IEG als engagierte Partnerin. Nach erfolgreich durchlaufenem
Konzeptverfahren für den "Baustein WISSEN" am Büchel im Jahr 2023 sind wir in der letzten
Verhandlungsrunde zum Optionsvertrag", so Christoph Vogt, Geschäftsführer der SEGA.

"Seit Bekanntgabe des Stadtmacherprozesses im Jahr 2020 haben wir uns für den Büchel als
Standort für unser Institut begeistert. Die Energiewende mit unserer anwendungsnahen
Forschung zu gestalten und mit unserem neuen Institutsgebäude sichtbar in der Innenstadt zu
verankern, ist uns ein Anliegen. Die Energiewende ist kein Thema für den Stadtrand. Und was
passt besser in die Aachener Innenstadt als Geothermie und die 2000-jährige
Nutzungsgeschichte von Thermalwasser für die Wärmeversorgung, Bäderwirtschaft und
Tuchindustrie der Stadt? Mitte Juni 2024 wurde das Bauvorhaben des Fraunhofer IEG von
den Gremien der Fraunhofer-Gesellschaft positiv beschieden. Damit kann der geplante
Architekturwettbewerb auf den Weg gebracht werden," so Prof. Bracke.

Zur Visualisierung des Baufeldes auf der ZwischenZeit am Büchel, hatte die SEGA den
künftigen Umriss des Zentrums für Energie und Klimatechnologie markiert.

"Besonders wichtig für das neue Altstadtquartier ist, dass hier eine belebte Erdgeschoßzone
mit einer offenen und einladenden Gestaltung und Zugänglichkeit entsteht. Ein pulsierender
Ort der Wissenschaft kann hier, in dieser zentralen Lage, einen tollen Beitrag zur
Transformation der Innenstadt leisten. "Ich bin sehr gespannt auf die bauliche Ausformung,
die im Wettbewerb bestimmt in einer begeisternden Architektur gefunden wird," so Marc Beus,
Vorsitzender des SEGA-Aufsichtsrates.

Für das gesamte Altstadtquartier Büchel ist eine städtebauliche Entwicklung und
Neustrukturierung vorgesehen. Durch das im Jahr 2022 vom Architekturbüro trint+kreuder aus
Köln in Zusammenarbeit mit scape Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf im Auftrag der
SEGA erarbeitete städtebauliche Konzept bildet hierfür die Grundlage. Die genaue Lage der
künftigen Gebäude, insbesondere ihr Bezug zum künftigen Freiraum sowie die maximale
Gebäudehöhe und Baukörpergröße sind definiert. Die Ecksituation des Baufeldes für den
"Baustein WISSEN" soll architektonisch prägnant an der Schnittstelle der öffentlichen
Grünfläche und der neuen Verbindungsachse vom Bahkauv zur Mefferdatisstraße ausgebildet
werden. Die Dachflächen des neuen Gebäudes sollen weitestgehend begrünt und für
Veranstaltungen nutzbar werden.

Im vergangenen Jahr konkretisierte Fraunhofer IEG zusammen mit ihrer Dachorganisation,
der Fraunhofer-Gesellschaft, begleitet von der SEGA, die Konzeption ihres Vorhabens im
Altstadtquartier Büchel. Gemeinsam wurden die Grundlagen für den anstehenden Wettbewerb
erarbeitet.

"Das Bauvorhaben wird besonders spannend, denn sowohl die besondere Lage des
Grundstücks über einem Thermalwasserquellzug als auch innerhalb der Weltkulturerbe Zone
Aachener Dom gilt es, architektonisch anspruchsvoll und gestalterisch sowie bautechnisch zu
lösen. Keine leichte Aufgabe für die am Wettbewerb teilnehmenden Büros. Wir erwarten die
Ergebnisse bis Februar 2025. Das Gebäude wird, wenn alles wie geplant läuft, im Jahr 2030
bezugsfertig sein", erläuterte Prof. Bracke.

Christoph Vogt ergänzte: "Wir freuen uns auf den neuen Treffpunkt für den Austausch von
Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft im historischen Zentrum der Stadt." Lange
bevor das Fraunhofer-Gebäude steht, will Vogt schon den ersten Bauabschnitt der Freifläche
herstellen und der Stadtgesellschaft zur Verfügung stellen.

Hintergrundinformation zur Fraunhofer IEG
Fraunhofer IEG gestaltet die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft. Mit Partnern aus der
Wirtschaft und der öffentlichen Hand identifizieren sie Projekte mit großer Relevanz für die
Wärmewende und macht echte Anwendungen möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
vereinen dafür die notwendigen Fachkompetenzen aus den Feldern Analyse, Betriebsführung
und Planung sektorengekoppelter Strom-, Gas- und Wärmenetze, Geotechnologien und
Georessourcen, Speichersysteme und Wasserstoffinfrastrukturen, Energie- und
Verfahrenstechnik sowie geschlossener Kohlenstoffkreisläufe. Die Gründung der Fraunhofer
IEG schafft Perspektiven für die Regionen des Strukturwandels als eine Maßnahme des am
14. August 2020 in Kraft getretenen "Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen" (§ 17 Nr. 19
StStG). Als Teil der Fraunhofer-Gesellschaft trägt Fraunhofer IEG mit anwendungsorientierter
Forschung zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts und zum Wohle unserer Gesellschaft
bei.

Herausgegeben am 04.07.2024