ZEW - Centre for European Economic Research

06/20/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/20/2024 03:05

ZEW-Ökonom Christian Rammer zur Innovationserhebung // „Umsätze mit Marktneuheiten steigen besonders stark“

ZEW-Ökonom Christian Rammer zur Innovationserhebung

Kommentar

"Umsätze mit Marktneuheiten steigen besonders stark"

Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs "Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik", zu den Ergebnissen der Innovationserhebung.

Die Fähigkeit, innovative Produkte zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen, ist entscheidend, um den Herausforderungen der globalen Märkte gerecht zu werden und die langfristige Prosperität Deutschlands zu gewährleisten. Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs "Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik" am ZEW Mannheim und Projektleiter des Mannheimer Innovationspanels (MIP), erklärt dazu:

"Im Jahr 2022 erzielt die deutsche Wirtschaft einen Umsatz von 873 Milliarden Euro mit Produktinnovationen. Dies entspricht einem kräftigen Anstieg von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark stieg der Umsatz mit Marktneuheiten (24,0 Prozent auf 248 Milliarden Euro). Dabei handelt es sich um originär neue Produkte. Ihr Umsatzanteil stieg leicht von 3,3 Prozent auf 3,4 Prozent. Nachahmerinnovationen, also Produkte, die zum Einführungszeitpunkt in gleicher oder ähnlicher Form bereits von anderen Unternehmen im Markt angeboten wurden, steuerten 625 Milliarden Euro zum Umsatz der Unternehmen bei. Das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Anteil am Gesamtumsatz ging von 10,0 Prozent auf 8,6 Prozent zurück. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Umsatz mit nicht-innovativen Produkten im Jahr 2022 stark zugenommen hat. Darunter befinden sich viele Standardprodukte, deren Preise inflationsbedingt stark angestiegen sind, z.B. weil sie auf energieintensiver Produktion beruhen oder Vorleistungen aus dem Ausland verwenden, die aufgrund von Lieferengpässen deutlich teurer geworden sind."

Bisherige Kommentare

"Die Aussichten sind trotz Rekordausgaben trübe"

"Die Aussichten sind trotz Rekordausgaben trübe"

Durch eine gezielte Steigerung der Innovationsausgaben kann Deutschland nicht nur technologische Fortschritte vorantreiben, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern. Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs "Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik" am ZEW Mannheim und Projektleiter des Mannheimer Innovationspanels (MIP), erklärt dazu:

"Im Jahr 2022 stiegen die Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft kräftig um 6,8 Prozent auf 190,7 Milliarden Euro. Das ist der höchste jemals gemessene Wert. Die Ausgaben stiegen damit deutlich stärker als von den Unternehmen ursprünglich im Frühjahr/Sommer 2022 erwartet. Höhere Investitionen in neue Produkte und Verfahren sind grundsätzlich zu begrüßen, da sie die zentrale Säule der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken, nämlich innovative Produkte anzubieten und diese hocheffizient zu produzieren.

Der Anstieg ist jedoch zu relativieren. Zum einen gingen ihm zwei Jahre voraus, in denen die Innovationsausgaben insgesamt stagnierten. Zum anderen fand der Anstieg in einem inflationären Umfeld statt, ein Teil des Zuwachses ist also auf Preissteigerungen bei den Inputs für Innovationen (Personal, Vorleistungen) zurückzuführen. Gleichzeitig lassen die Planzahlen für 2023 keinen weiteren Anstieg erwarten. Die Aussichten für 2024 sind sehr trübe und von hoher Unsicherheit geprägt. Insofern bedarf es weiterer Anstrengungen von Politik und Wirtschaft, um die Investitionen in Innovationen auf hohem Niveau zu halten."

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