Gemeinderatswahl 2024 in Freiburg: Lokalmatadorinnen und Zugpferde in den Stadtbezirken

Pressemitteilung vom 4. Juli 2024

Wie bekannt, fanden am 9. Juni auch in Freiburg Europa- und Gemeinderatswahlen statt. Die Stimmen sind gezählt, die Sitze längst vergeben - doch so eine Wahl mit 854 Bewerberinnen und Bewerbern eröffnet gerade im lokalen Kontext auch eine Vielzahl von Möglichkeiten der Auswertung. Damit sich Interessierte nicht im Zahlendschungel verirren, hat das Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement unter www.freiburg.de/wahlergebnis nun zwei interaktive Dashboards live geschaltet. Die ausführlichen Wahlberichte selbst erscheinen Mitte August.

Im ersten Dashboard werden die Stadtbezirksergebnisse aller Gemeinderatswahlen seit 1999 unter die Lupe genommen. Dabei fallen enorme Unterschiede ins Auge: So liegen zwischen dem besten 2024er Ergebnis der Grünen in Vauban (32,9% Prozent) und dem schlechtesten in Landwasser (13,0%) knapp 20 Prozentpunkte. Das Ergebnis der CDU ist in Hochdorf (20,4%) sechsmal so hoch wie in Vauban (3,4%), ebenso verhält es sich bei der Linken Liste mit Vauban (14,8%) und Munzingen (2,3%).

Das zweite Dashboard fokussiert die Ergebnisse der Bewerberinnen und Bewerber. Dabei werden zwei Indikatoren betrachtet. Der Stimmenquotient ermittelt, wie viele Stimmen pro Wählerin und Wähler erzielt wurden. Der Erfolgsquotient drückt den Stimmenerfolg in Relation zum Durchschnitt der eigenen Liste aus.

Vier Bewerberinnen und ein Bewerber haben bei der Gemeinderatswahl 2024 in jeweils einem Stadtbezirk einen Stimmenquotient von über 100 erreicht; sie können sich damit als Lokalmatador oder -matadorinnen fühlen. Ein Wert von 100 bedeutet, dass pro Wählerin und Wähler mehr als eine Stimme geholt wurde. Unter den fünf "Hundertern" sind die beiden Ortsvorsteherinnen Petra Zimmermann (Freie Wähler, Waltershofen, 127) und Silvia Schumacher (SPD, Opfingen, 118) sowie die stellvertretende Ortsvorsteherin Kerstin Lienhard (Freie Wähler, Tiengen, 109). Auch Sophie Schwer (Grüne, Vauban, 102) und Stefan Schillinger (SPD, Mooswald-West, 101) haben die "Hunderter-Latte" erfolgreich übersprungen.

Den höchsten Erfolgsquotienten hat Ramon Kathrein von der Liste Teilhabe und Inklusion mit 1075 erreicht. Sein Stimmenergebnis liegt gesamtstädtisch um fast das elffache über dem Schnitt seiner Liste. Den Bezirksrekord in dieser Betrachtung hält aber Julian Schreck von Junges Freiburg mit einem Wert von 1486 in Opfingen, gefolgt von viermal Ramon Kathrein (1347 im Bezirk Altstadt-Ring, 1334 in St. Georgen-Süd, 1319 in Stühlinger-Eschholz, 1315 im Vauban). Uwe Stasch von Bürger für Freiburg ist der Dritte im Bunde; er erzielte in Mooswald-West den Wert von 1280.