Umweltminister Stengele eröffnet Verbandstagung der deutschen Wasserverbände (DBVW)

Der Landeswasserverbandstag Thüringen (LVT) ist die Interessenvertretung der 20 flächendeckenden Thüringer Gewässerunterhaltungsverbände (GUV). Die 20 GUV wurden in 2019 mit Unterstützung des Umweltministeriums gegründet und werden weitestgehend vom Land finanziert. Sie pflegen mit ihren ca. 180 Mitarbeitern ca. 17.700 km Fließgewässer und über 430 Anlagen für ihre Mitgliedsgemeinden, beraten diese zu Investitionen in die Gewässer und den Hochwasserschutz, unterstützen beim Bibermanagement und führen Maßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung durch.

Dazu erklärt Umweltminister Stengele: "Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig gute Hochwasservorsorge ist - an den großen Flüssen durch die Flussmeistereien ebenso wie an den mittleren und kleineren Flüssen und Bächen durch die GUV. Das "Thüringer Modell" zur Gründung und Finanzierung der Unterhaltungsverbänden hat sich herumgesprochen. Es ist eine gute vertrauensvolle und vor allem belastbare Struktur der Hochwasservorsorge und der ökologische Entwicklung der kleineren Flüsse und Bäche entstanden - außerdem hat sich die gute ressortübergreifend Zusammenarbeit mit dem TMIK bei den regelmäßigen Hochwasserinformationstagen bewährt. Der Aufbau und die Ausstattung der GUV in Thüringen ist eine Erfolgsgeschichte und wurde auch von den Gemeinden und Landkreisen im Rahmen der Evaluierung sehr positiv bewertet. Ich danke bei dieser Gelegenheit allen Mitarbeitern vor Ort. Es ist entscheidend, in den Bemühungen nicht nachzulassen. Gerade langfristige Maßnahmen brauchen ununterbrochene Kontinuität, Durchhaltevermögen und Gestaltungswillen."

Hintergrund:

Mit der Novelle des Wassergesetzes sind seit Januar 2020 in Thüringen 20 neue Gewässerunterhaltungsverbände für die Unterhaltung kleiner Flüsse und Bäche und deren Anlagen verantwortlich. Die Finanzierung der Gewässerunterhaltung trägt zu 100 Prozent das Umweltministerium. Hierzu wurden 2020 bis 2024 Mittel in Höhe von 92 Mio. € zur Verfügung gestellt. Neben der Unterhaltung der Gewässer zweiter Ordnung sind die GUV auch für die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen wie bspw. die naturnahe Entwicklung der Gewässer zuständig. Die Kosten dafür übernimmt das Land. Zudem werden Hochwasserschutzmaßnahmen anteilig vom Land gefördert. Ziel ist, die GUV als regionale wasserwirtschaftliche Kompetenzzentren für ihre Mitgliedsgemeinden zu etablieren, um so die Thüringer Kommunen mit kompetenten Partner u.a. bei den steigenden Herausforderungen in Bezug auf Niedrigwasser und Dürren sowie Hochwasser und Starkregen zu unterstützen.