43 neue Obstbäume für »StreuObstCoOp-Rodgau«

Kreisbeigeordneter Alexander Böhn händigte am Samstagvormittag auf dem Festplatz in Rodgau-Nieder-Roden 43 Obstbäume an die Mitglieder der "StreuObstCoOp-Rodgau" aus. Die Bäume werden den örtlichen Grundstückseigentümern über die Kooperative zusammen mit Pflanzmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt. Neben Zwetschgen, Birnen, Mirabellen, Sauer- und Süßkirschen waren auch regionaltypische Apfelsorten wie "Freiherr von Berlepsch" dabei. Hinzu kamen seltene Wildobstbäume wie Esskastanie und Elsbeere, die aufgrund der klimatischen Veränderungen hierzulande wieder verstärkt angebaut werden sollen. Ziel der Aktion ist die Stärkung der Vielfalt an regionalen Obstsorten und der Erhalt einer traditionellen Kulturlandschaft, die für das Bild der Region prägend ist. Das Engagement ist in ein langfristiges Naturschutzkonzept eingebettet, das sich auf die Fahne geschrieben hat, die Biodiversität sicherzustellen sowie den Erhalt und die Pflege naturnaher Lebensräume nachhaltig zu fördern.

Der Kreis Offenbach setzt sich deshalb schon seit Jahren gezielt für den Erhalt alter Obstsorten ein, denn Streuobstwiesen stehen als wertvolle und gefährdete Biotope auf der "Roten Liste" und werden im Landschaftsbild leider immer seltener. "Seit 2012 wurden einschließlich der heutigen Aktion rund 880 hochstämmige Obstbäume verteilt und neu gepflanzt. Neben der Verteilung der Bäume unterstützen wir auch mit kostenlosen Schulungen zum fachgerechten Schnitt sowie dem notwendigen Zubehör wie Baumpfählen, Kokosseilen und Verbissschutz", machte Alexander Böhn vor Ort deutlich. Insgesamt unterstützt der Kreis Offenbach die Aktion zum Erhalt der Streuobstwiesen in diesem Jahr mit rund 2.500 Euro.

Extensiv gepflegte Streuobstwiesen haben sich jedoch nicht nur als besonders artenreiche Biotope erwiesen und gehören einfach zum Bild der hiesigen Kulturlandschaft. Die historischen Obstwiesen tragen durch ihren halboffenen Charakter auch enorm zur Attraktivität des Landschaftsbildes bei. Böhn: "In einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet kann der Wert solch natürlicher Räume für das Mikroklima und die Naherholung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Streuobst ist nicht nur eine gesunde Nahrungsquelle, sondern auch Grundlage für regionaltypische Spezialitäten wie Apfelwein und Apfelsaft."

Die Mischung verschiedenster Obstsorten passt sich den natürlichen Standortbedingungen an, braucht aber regelmäßige Aufmerksamkeit und Schnittmaßnahmen. "Nur durch sorgfältige Pflege und einen verantwortungsvollen Umgang kann diese wichtige Kulturlandschaft erhalten werden", so Böhn weiter. "Deshalb machen wir uns als Kreis für dieses einzigartige Biotop stark. Dank engagierter Partner wie der StreuObstCoOp-Rodgau, die sich mit viel Herzblut für die Sensibilisierung und Beratung der Grundstückseigentümer einsetzen, bleibt so das Wissen um die Bedeutung dieser Landschaft lebendig." Abschließend bedankte sich der Kreisbeigeordnete bei Karl-Heinz Dauth, dem Koordinator der Genossenschaft, der die diesjährige Aktion erstmals eigenverantwortlich organisiert hat und auch im nächsten Jahr wieder mit seiner Expertise bereitsteht.