12/11/2024 | Press release | Distributed by Public on 12/11/2024 09:02
Studierende des Studiengangs Software Engineering entwickeln KI-Lösungen für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Damit sollen Migrationsbewegungen innerhalb eines Landes, die durch Konflikte oder Umweltkatastrophen ausgelöst werden, besser vorhergesagt werden. Dies ermöglicht eine rechtzeitigere Planung von humanitärer Hilfe.
Weltweit gibt es 68,3 Millionen Binnenvertriebene, die aufgrund von Konflikten, Gewalt, Verfolgung oder Katastrophen ihre Häuser verlassen musste und jedoch innerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes Zuflucht suchen. Die auch als IDPs (Internally Displaced People) bezeichneten Menschen machen den Großteil der weltweit gewaltsam vertriebenen Bevölkerung aus (58 Prozent).
Wenn sich IDPs an einem Zufluchtsort niederlassen, fehlt es dort möglicherweise an angemessenen Unterkünften, Nahrungsmitteln, sauberem Wasser oder Gesundheitsversorgung. Selbst wenn solche Dienste vorhanden sind, kann der plötzliche Zustrom von Menschen sie überfordern. Für Vertriebene kann es schwierig sein, Arbeit zu finden, was sie ohne Einkommen lässt, um sich und ihre Familien zu versorgen.
Nationale Regierungen tragen die Hauptverantwortung für den Schutz und die Unterstützung ihrer vertriebenen Bürger und Einwohner, können jedoch möglicherweise nicht in der Lage oder nicht willens sein, dies zu tun.
Daher unterstützt das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen auch Binnenflüchtlinge. "Vollständigere Informationen über interne Bevölkerungsbewegungen und die Möglichkeit, diese vorherzusehen, würden eine rechtzeitigere Planung humanitärer Hilfe ermöglichen", sagt Anja Palm vom Welternährungsprogramm.
Prof. Dr. Wolfgang Reif, Direktor des Augsburger Instituts für Software & Systems Engineering (ISSE) erklärt: "Studierenden des Elite-Master-Studiengangs Software Engineering an der Universität Augsburg gehen dieses Problem in einem Projekt an. Sie werden dabei von Experten der IT-Firma Netlight supportet".
"Diese Zusammenarbeit vereint das Expertenwissen des WFP in Fragen der Welternährungssicherheit, die Beratungs- und Technologiekompetenz von Netlight sowie das Talent der Software-Engineering-Studierenden der Universität Augsburg", sagt Dr. Julian Hanke, der das Projekt am Institut betreut.
"DisplacementWatch" soll ein innovatives Tool werden, das die Vorhersage von Migration durch Konflikte unterstützen soll und dazu beiträgt, frühzeitig auf Verdrängungsereignisse zu reagieren. Damit helfen die Studierenden dem WFP und deren Early Warning Systems in dem Kampf gegen den Welthunger. In drei Gruppen entwickeln die Studierenden verschiedene Ansätze, die auch auf künstliche Intelligenz zurückgreifen.
"Durch Netlight's Tech Expertise und nahe Unterstützung von Tech-Consultants und Delivery Coaches wollten wir vor allem die Kompetenzentwicklung von hands-on Software Engineering, Product Development und Stakeholder Management skills unterstützen. Und gleichzeitig dem Kurs einen maximal mehrwertstiftendem Zweck verleihen, indem wir unseren Partnern vom World Food Programm mit der Entwicklung von innovativen Tech-Lösungen helfen den Kampf gegen den Welthunger einfacher zu machen", sagt Moritz Hochholzner von der IT-Firma Netlight. Diese Zusammenarbeit bietet eine einzigartige Lerngelegenheit für die Augsburger Studierenden und schafft gleichzeitig einen direkten Mehrwert für das Innovationsportfolio des WFP. Die Studierenden haben Prototypen mit verschiedenen Ansätzen für "DisplacementWatch" entwickelt und präsentiert.
"Im nächsten Schritt werden wir mit dem WFP Early Warning Team aus Rom die Köpfe zusammenstecken und die nächsten Schritte planen. Idealerweise bringen wir das Beste aus den drei Lösungen der Studierendenteams in ein fertiges Produkt, das dann langfristig als fester Bestandteil im Innovationsportfolio des WFP integriert wird", erklärt Hochleitner.
Auch wenn der Part der Studierenden abgeschlossen ist, können sie ehrenamtlich weiter bei der Entwicklung unterstützen. "Echte Software-Projekte sind wichtiger Bestandteil unseres Studiengangs", sagt Prof. Dr. Wolfgang Reif. "So lernen Studierende, mit Partnern zusammenzuarbeiten und dass Software die Welt positiv verändern kann".