Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen

08/09/2024 | Press release | Distributed by Public on 08/09/2024 09:23

Beeindruckende EU-geförderte Projekte in Bremerhaven

Vor dem Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (v.l.n.r.): Claudia Harms (EU-Koordinierungsstelle beim Referat für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft, Magistrat Bremerhaven), Staatsrat Dr. Olaf Joachim, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schories (Geschäftsführer ttz), Corinna Brand (Wissenschaftsreferentin beim Referat für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft, Magistrat Bremerhaven), Darleen Genutties (Projektleiterin bei biozoon GmbH) und Linda Böhm (Lebensmitteltechnologin beim ttz). Foto: Senatskanzlei

Als erstes führte ihn sein Weg zum Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven, dem Verein zur Förderung des Technologietransfers an der Hochschule Bremerhaven e.V. (ttz). Die Herstellung und die Veredelung von Lebensmitteln spielen in Bremerhaven eine große Rolle. Führend sind Fischverarbeitung und -umschlag. Da lag es nahe, dass sich die Seestadt an dem Projekt Cities 2030 beteiligt. In diesem Vorhaben, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union gefördert wird, geht es darum, in den Städten widerstandsfähige und nachhaltige Lebensmittelsysteme zu entwickeln. Neben dem ttz ist ein weiterer wichtiger Projektpartner die Biozoon GmbH.

In den Hallen der Verfahrenstechnik des ttz Bremerhaven (v.l.n.r.): Marcus von Bargen (Technischer Leiter), Staatsrat Dr. Olaf Joachim, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schories (Geschäftsführer ttz). Foto: Senatskanzlei

Das ttz will moderne Technologien für kleine und mittlere Unternehmen bereitstellen. Ein Schwerpunkt ist dabei, in der Lebensmittelproduktion die ökologischen und sozialen Aspekte herauszustellen und transparent zu machen. Dafür müssen Techniken und Systematiken erlernt werden.

Biozoon hat sich zum Ziel gesetzt, die Innovationskraft im Lebensmittelbereich und das ernährungsbezogene Know-how zu verbessern und sich dabei unter anderem auf Konzepte zu konzentrieren, die auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen (etwa mit Kau- und Schluckbeschwerden) zugeschnitten sind.

Der zweite Besuch fand im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) statt, wo zwischen 2019 und 2023 untersucht wurde, welche Gefahren von Waffen und Munition ausgehen, die in und nach den beiden Weltkriegen in der Nordsee versenkt wurden. Wo genau liegen Schiffswracks und Flugzeuge? Welche Auswirkungen auf die Umwelt werden bereits beobachtet und wie hoch ist das Gefährdungspotential, das in Zukunft von den Kriegshinterlassenschaften für die Flora und Fauna der Nordsee sowie die Menschen ausgeht? Diese und weitere Fragen wurden gemeinsamen mit Fachleuten aus fast allen Anrainerstaaten der Nordsee untersucht und beantwortet. Das Projekt lief unter dem Namen "North Sea Wrecks - Wracks in der Nordsee" und wurde von der EU über das Programm Interreg North Sea Region gefördert.

Besuch beim Deutschen Schifffahrtsmuseum (v.l.n.r.): Matthias Templin (Kaufmännischer Geschäftsführer des DSM), Staatsrat Dr. Olaf Joachim, Prof. Dr. Ruth Schilling (Geschäftsführende Direktorin des DSM), Dr. Sven Bergmann (Leiter des abgeschlossenen Projekts North Sea Wrecks beim DSM), Dr. Matthias Brenner (Leiter des Remarco-Projektes beim AWI) und Claudia Harms(EU-Koordinierungsstelle beim Referat für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft, Magistrat Bremerhaven). Foto: Senatskanzlei

Seit Juli 2023 wird das Vorhaben unter dem Namen "Remarco" weitergeführt. Die Forschungsergebnisse sollen eine konkrete Gefahrenbewertung bestimmter Meeresbereiche ermöglichen. Diese Bewertung kann für regionale, nationale und internationale umwelt- und wirtschaftspolitische Fragestellungen genutzt werden. Die Forschungsergebnisse sollen aber auch eine Sensibilisierungskampagne unterfüttern. Das Thema soll in der Gesellschaft sowie der Politik verankert und auf die Agenda der politischen Entscheidungsträger gebracht werden. Dazu wird vom DSM eine Wanderausstellung erarbeitet, die in vielen europäischen Städten gezeigt wird.

Mit dabei ist koordinierend das Alfred-Wegener-Institut (AWI), das seinen Sitz ebenfalls in Bremerhaven hat. Das AWI untersucht dabei insbesondere, welche Möglichkeiten es gibt, die Meeresverschmutzung durch sogenannte nicht explodierende Kampfmittel (UXO) zu verringern. Die aus der Munition entweichenden toxischen Chemikalien (etwa TNT) und die damit verbundenen Gefahren werden oftmals unterschätzt. Das AWI will einen Beitrag dazu leisten, wie durch Überwachungs- und Sanierungsstrategien die Risiken für das Ökosystem Nordsee gemindert werden können.

Dr. Joachim nimmt aus den Besuchen und Gesprächen über die EU-geförderten Projekte in Bremerhaven viel mit: "Ich war sehr gespannt, was mich erwartet. Durch den Austausch von Wissen und Technologien mit europäischen Partnerorganisationen aus unterschiedlichen Bereichen können auch exzellente Bremer und Bremerhavener Einrichtungen ihre Innovationsfähigkeit weiter stärken. Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten können zu neuen Lösungen und Produkten führen, die zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Region steigern. Wichtig und bemerkenswert ist weiter, wie sich der Magistrat der Seestadt Bremerhaven engagiert, um EU-Fördergelder nach Bremerhaven zu ziehen, um auch so im nationalen und internationalen Wettbewerb der Standorte zu bestehen."

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