11/22/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/22/2024 05:35
Diese sind in ihren Gebietskörperschaften die Organisatoren der sogenannten "Runden Tische Häusliche Gewalt", als einem Zusammenschluss aller Fachstellen in den jeweiligen Landkreisen, von der Polizei und Justiz, über Frauennotrufe bis hin zum Kinderschutzbund.
Die niederbayerischen Gleichstellungsbeauftragten planen ein Aktionsjahr, bei dem in Niederbayern durch mehrere Veranstaltungen auf das immer drängender werdende Problem aufmerksam gemacht wird.
In den letzten Jahren hat die Zahl der gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt weiter zugenommen, sie befindet sich auf einem neuen Höchststand. 360 Frauen und Mädchen wurden getötet, also jeden Tag ein Todesopfer! Und zusätzlich zählt man fast 1000 Tötungsversuche. Allein von 2022 auf 2023 stieg die Zahl der weiblichen Opfer von häuslicher Gewalt um 5,6 Prozent auf 180.175.
Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Sie liegt auch vor, wenn sie unab-hängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen bzw. ehemaligen Partnerschaften geschieht. Die strafrechtlichen Delikte reichen dabei von Bedrohung und Stalking bis hin zu Körperverletzungen, Misshandlungen von Kindern, Vergewaltigung und Tötung des (ehemaligen) Partners.
Gern wird entschuldigend angeführt, die weibliche Person hätte verschiedentlich provoziert. Klar zu sagen ist dabei: die Schuld liegt immer beim Täter!
Die Dunkelziffer bei den amtlichen Zahlen wird jedoch als weit höher eingeschätzt, da viele Betroffene aus Angst oder Scham keine Anzeige erstatten.
Nachdem häusliche und Partnerschaftsgewalt keine individuellen Schicksalsschläge sind, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, haben die niederbayerischen Gleichstellungsbeauftragten eine überregionale Kooperation mit dem Ziel einer dauerhaften Sensibilisierung der Bevölkerung und einer langfristigen Weiterentwicklung des Hilfesystems geschlossen. Die vorhandenen Ressourcen sollen damit im kommenden Jahr gebündelt werden, sodass fehlende Aufklärung und Informationen zu diesem Thema nicht den Zugang zum vorhandenen Hilfesystem verhindern. Oberste Priorität hat dabei, die Betroffenen zu ermutigen, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen.
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Jutta Staudinger
Pressesprecherin
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