Federal Ministry of the Interior of the Republic of Austria

08/19/2024 | Press release | Distributed by Public on 08/19/2024 00:26

Asylanträge von Januar bis Juli haben sich im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert

In Europa gab es in den ersten sieben Monaten 2024 fast gleich viele Anträge wie im Vorjahr. Österreich verzeichnet im Juli 2024 68 Prozent weniger Asylanträge.

Im Juli 2024 wurden in Österreich 1.766 Asylanträge gestellt. Im Vergleich zu Juli 2023 beträgt der Rückgang 3.793 Anträge oder 68 Prozent. Auch im Vergleich der ersten sieben Monate mit dem Vorjahreszeitraum gibt es einen deutlichen Rückgang. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 28.701 Asylanträge gestellt, heuer 15.245 Asylanträge, also um 13.456 Anträge bzw. 47 Prozent weniger.

Stark zurückgegangen sind auch die Anträge für den Familiennachzug. Waren es im März 2024 noch knapp 1.300 tatsächliche Einreisen nach Österreich, sind es im Juli nur mehr knapp 250 und damit ein Rückgang von 80 Prozent. Gleichzeitig hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 21.649 Verfahren negativ entschieden bzw. eingestellt. 1.629 Personen haben freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.

"Den Weg, die illegale Migration gegen Null zu drängen, werden wir konsequent weiter gehen. Die massive Reduktion der Anträge ist daher noch kein Grund zum Jubeln, sondern Auftrag, hart in diese Richtung weiter zu arbeiten und bestätigt den eingeschlagenen Kurs mit Kontrollen und internationaler Zusammenarbeit", sagte Innenminister Gerhard Karner.

Die Antragsstatistik im Detail

686 Asylanträge im Juli stammen von Frauen, 1.080 Anträge von Männern. Stärkste Nation ist weiterhin Syrien. Insgesamt gab es in den ersten sieben Monaten 2024 21.649 negative Entscheidungen, in 16.399 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Von den Syrerinnen und Syrern wurden knapp 30 Prozent der Asylverfahren negativ entschieden, bei afghanischen Staatsbürgerinnen und -bürgern rund 38 Prozent. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im Juni Antragstellerinnen und -steller aus Marokko (0,5 Prozent), Georgien (1 Prozent) und Indien (0 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende Juli 2024 wurden 803 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in erster Instanz getroffen.

Lage im Burgenland im Hochsommer 2024

Organisierte Schlepperbanden meiden Österreich. Grund dafür sind unter anderem die Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen durch die Polizei. Im Burgenland kam es bis Mitte August 2024 zu 760 Aufgriffen nach einem illegalen Grenzübertritt - im Vergleichszeitraum 2023 waren es 15.830 Aufgriffe und ein Jahr zuvor, also 2023 noch 33.360 Aufgriffe.

Der Rückgang der Aufgriffe im Burgenland hat Ende Oktober 2023 eingesetzt und hält im Sommer 2024 weiter an. Die umfassenden Kontrollen zeigen außerdem Auswirkungen auf den Preis für Schleppungen, der von den Schleppern verlangt wird. Die Preise für den Menschenschmuggel über oder nach Österreich haben sich in den vergangenen Monaten nahezu verdoppelt. Für eine Schleppung mit Ausgangspunkt Bulgarien oder Türkei verlangen Kriminelle zwischen 3.000 und 5.000 Euro für eine einzelne Person.

Lage in Europa

In Europa gab es in den ersten sieben Monaten 2024 (bis 21. Juli 2024) mit 555.189 Asylanträgen fast gleich viele Anträge wie im Vorjahr. Stark gestiegen sind die Anträge in Griechenland (plus 74 Prozent), in Italien (plus 36 Prozent) und Belgien (plus 19 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik derzeit auf dem siebten Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter der Schweiz und vor Irland EU-weit an neunter Stelle.

Artikel Nr: 27169 vom Montag, 19. August 2024, 08:09 Uhr
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