Stadt Reutlingen

07/21/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/21/2024 06:37

Reutlinger Lärmaktionsplan wird zum dritten Mal fortgeschrieben

21.07.2024
Mit der Verschärfung der Voraussetzungen für lärmreduzierende Maßnahmen wird es auch in Reutlingen zu zahlreichen weiteren Geschwindigkeitsreduktionen im Straßennetz kommen.

Darüber hinaus werden erstmalig im Zuge des Lärmaktionsplans sogenannte "ruhige Gebiete" im Stadtgebiet festgelegt.

"Die Verringerung der Lärm- und Luftschadstoffe zum Schutz der Bevölkerung ist ein zentrales Thema in Reutlingen", betonte Baubürgermeisterin Angela Weiskopf bei einem Pressegespräch. Bekanntlich hat die Europäische Union die Umgebungslärmrichtlinie erlassen, die die Mitgliedsstaaten verpflichtet, gegen hohe Lärmbelastungen vorzugehen. Auf dieser Grundlage wird auch in Reutlingen ein Lärmaktionsplan erarbeitet, der Maßnahmen zur Verringerung des Lärms enthält und der mindestens alle fünf Jahre fortzuschreiben ist.

Derzeit entsteht in Reutlingen die dritte Fortschreibung des Lärmaktionsplans, die Beteiligung der Öffentlichkeit wurde im Spätsommer 2023 durchgeführt. Nach der nichtöffentlichen Einbringung im Bauausschuss wird der Verwaltungsentwurf in den kommenden Wochen in allen Bezirksgemeinderäten diskutiert, die Verabschiedung des Papiers ist für den Herbst vorgesehen. Am Donnerstag, 19. September, gibt es dazu im Spitalhof eine Info-Veranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger, kündigte Angela Weiskopf an.

Der Entwurf für den Reutlinger Lärmaktionsplan sieht zahlreiche weitere Geschwindigkeitsreduktionen im klassifizierten Hauptstraßennetz vor. In der Regel wird dort, wo heute Tempo 40 angeordnet ist, künftig Tempo 30 ausgewiesen. Vereinzelt kommt es auch auf Tempo 50-Abschnitten zur Geschwindigkeitsreduktion auf Tempo 30.

Darüber hinaus werden erstmalig ruhige Gebiete im Stadtgebiet innerhalb der Siedlungsbereiche festgelegt. "Ruhige Gebiet sind nicht zwingend ein Ort der Stille, in dem besonders niedrige Lärmwerte gelten oder festgelegt werden müssen", erläuterte Gerhard Lude, Leiter der Verkehrsabteilung des Amts für Stadtentwicklung, "aber sie weisen eine hohe Aufenthalts- und Erholungsfunktion auf und sollen vor einer weiteren Zunahme der Verlärmung geschützt werden".

Der Verkehrslärm wird auch in den nächsten Jahren ein zentrales Thema in Reutlingen bleiben. Nachdem die Geschwindigkeitsreduktionen als lärmmindernde Maßnahmen weitestgehend ausgeschöpft sind, werden zukünftig die Stärkung des Umweltverbundes, d.h. des Stadtbussystems sowie des Rad- und Fußverkehrs und mittelfristig die Regionalstadtbahn als verkehrslärmreduzierende Maßnahmen an Bedeutung gewinnen.

Wo sich die zulässigen Geschwindigkeiten verändern und welche "ruhigen Gebiete" es künftig geben soll: reutlingen.de/lärmaktionsplan