Kanton Zürich

10/18/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/17/2024 23:54

Digitaler Unterricht leicht gemacht

PICTS als Teilzeit-Aufgabe

Im Kanton Zürich wurde der pädagogische ICT-Support vor über zehn Jahren eingeführt. Im Rahmen von PICTS bilden sich interessierte Lehrpersonen weiter, um die pädagogische Nutzung von digitalen Technologien im Unterricht weiterzuentwickeln. Zu Beginn war für eine Anstellung als PICTS eine Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich Pflicht. Heute ist dies nicht mehr zwingend.

Was aber bleibt: Niemand arbeitet Vollzeit als PICTS im Rahmen des kantonalen Berufsauftrags, alle Zuständigen unterrichten weiterhin als reguläre Lehrpersonen. «Der Grund dafür ist, dass die digitalen und die pädagogischen Themen eng verflochten bleiben sollen», erklärt Daniel Jud, Co-Leiter der Fachstelle Bildung und ICT im Volksschulamt des Kantons Zürich. Insgesamt 110 von 181 Schulgemeinden im Kanton Zürich haben die PICTS-Ressourcen in den kantonalen Berufsauftrag integriert, andere stellen ihre Verantwortlichen kommunal an.

«Heute stehen die Schulen im Kanton Zürich an einem ganz anderen Ort als noch vor zehn Jahren», sagt Daniel Jud. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer sind, nicht zuletzt dank des grossen Einsatzes der PICTS-Verantwortlichen, unterdessen vertraut mit den gängigen digitalen Möglichkeiten für den Unterricht. Lehrpersonen, die in den letzten Jahren ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule abgeschlossen haben, bringen bereits gute Kenntnisse mit. Hinzu kommt, dass Geräte und Tools benutzerfreundlicher werden und die Schulen ihre Infrastruktur weiterentwickelt haben.

Auch die Einführung des Fachbereichs «Medien und Informatik» hat bewirkt, dass sich die Schulen vertiefter mit digitalen Themen befassen.

Im Netzwerk lernen

Obwohl die Lehrpersonen tendenziell weniger Unterstützung brauchen, geht den PICTS-Verantwortlichen die Arbeit nicht aus. Die Entwicklung von neuen digitalen Möglichkeiten geht rasant voran, niemand kann allein den Überblick behalten. Deshalb verfügen die PICTS-Verantwortlichen über ein Netzwerk: Sie nehmen regelmässig an physischen und digitalen Treffen teil und tauschen sich zu Neuerungen und Best-Practice-Beispielen aus.

Auch bilden sie «Communities of Practice » (Arbeitsgruppen). Diese bearbeiten aktuelle Themen wie zum Beispiel «Künstliche Intelligenz in der Schule». Neben dem PICTS-Netzwerk besteht auch ein Netzwerk zu digitalen Themen für Leitungspersonen im Schulfeld: das Fachnetzwerk «Digitaler Wandel». Dort werden übergeordnete Themen wie etwa «Datenschutz» oder «Informationssicherheit» diskutiert, die im Verantwortungsbereich der jeweiligen Leitungspersonen liegen und nicht an eine Lehrperson delegiert werden können.

Zurück in Bäretswil, im Teamzimmer. Was bedeutet die PICTS-Unterstützung für die Lehrerinnen und Lehrer? «Super ist, dass Patrick einen dort abholen kann, wo man steht. Er gibt Antworten, die auch für weniger digital affine Personen verständlich sind», sagt ein Lehrer. «Probleme, die uns früher stundenlang beschäftigt haben, kann Patrick oft in zehn Minuten lösen. Zum Beispiel Passwörter, die nicht funktionieren», ergänzt eine Kollegin.

Auch Irene Jany, die seit über 20 Jahren in der Unterstufe unterrichtet, nimmt das PICTS-Angebot gern in Anspruch. «Ich war mit einer Klasse im Wald. Dort hat der Vater eines Kindes der Klasse gezeigt, wie man mit einem Seil einen Achterknoten macht. Im Anschluss wollte ich mit der Klasse eine Anleitung erstellen, die alle Schritte bis zum fertigen Knoten dokumentiert. Patrick hat mir gezeigt, welches Programm sich dafür eignet, und den Zugang für mich und die Kinder eingerichtet», erzählt sie. Das habe gut funktioniert und die Klasse freute sich über das Resultat. Sie begrüsst es auch, dass viele Lehrmittel digitale Aufgaben zur Verfügung stellen: «Die Kinder schätzen es sehr, dass sie bei den Online-Aufgaben eine unmittelbare Rückmeldung zu ihrer Leistung erhalten.»

Sandra Kengelbacher, Lehrerin in der Mittelstufe, ergänzt: «In der 5. Klasse erhalten die Kinder ihr eigenes Gerät. Patrick organisiert die Einführung und schaut darauf, dass die Geräte und die Zugänge funktionieren. Dies ist eine grosse Entlastung für mich. Dank der PICTS-Unterstützung kann ich auch digitale Projekte anpacken, die für mich allein zu aufwendig wären.»