DAV - Deutscher Anwaltverein e.V.

06/27/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/27/2024 10:01

DAV-Depesche Nr. 26/24

Anwalts­praxis

BGH: Einfach signiert und über fremdes beA versandt - und wer ist nun verant­wortlich?

Formfehler bei digitalen Einrei­chungen können einen ganzen Fall kippen - und teuer werden! Der BGH gab der Anwalt­schaft erneut mit auf den Weg, worauf sie bei der elektro­nischen Übermittlung von Dokumenten achten müssen. Über die Einzel­heiten berichten wir im Anwaltsblatt.

Information

Bericht aus Karlsruhe: Grundgesetz für alle Genera­tionen

Der Bericht aus Karlsruhe ist diesmal auch ein Bericht aus Bielefeld. Auf dem Anwaltstag wurde der Sonderpreis des Medien­preises für das Buch "Jede*r hat das Recht" verliehen, in dem die Autorinnen die Art. 1 bis 19 GG für Jugendliche erklären. Der Gedanke dahinter ist so wichtig: die Basics zum Grundgesetz schon der ganz jungen Generation zu vermitteln. Über weitere Initiativen - z. B. des DAV, der fördert, dass Anwält:innen in Schulen gehen und dort über rechtliche Themen sprechen oder der ARD-Rechts­re­daktion, die Lehrer:innen unterstützt, lesen Sie im Beitrag von Dr. Frank Bräutigam, Leiter der ARD-Rechts­re­daktion des SWR in Karlsruhe.

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anwalt­auskunft.de: Viel Presse im ersten Halbjahr

Schon gewusst? Im ersten Halbjahr war die Deutsche Anwalt­auskunft mit starker Resonanz in den etablierten Medien­outlets vertreten. Knapp 800 Presse­nen­nungen zu verschie­densten Rechts­fragen in Print- und Online­medien haben dabei Werbung für das Rechts­portal des DAV gemacht, in dem Mitglieder der örtlichen Anwalt­vereine kostenlos zur potenziellen Mandats­an­bahnung gelistet sind. Unter anderem griffen das Handelsblatt und die FAZ Hinweise von anwalt­auskunft.de zu Urteilen über Wasser­schäden in der Wohnung oder den Abriss einer Doppel­haus­hälfte auf. Übrigens: Mit dem Audio-Angebot zur EM hat anwalt­auskunft.de eine Reichweite von mehreren Millionen Hörer:innen erreicht. Weitere Infos und warum Mitglieder von der Presse­re­sonanz unmittelbar profitieren, lesen Sie im Anwaltsblatt.

Information

Untersuchung zur Prozess­fi­nan­zierung in Form einer "Mapping Study"

Die EU-Kommission hat kürzlich eine sogenannte "Mapping Study" zur Darstellung der bestehenden Regulie­rungs­land­schaft im Bereich der Prozess­fi­nan­zierung in Auftrag gegeben und reagiert damit auf einen Initia­tiv­bericht des EU-Parlaments aus dem Jahr 2022. Die Ergebnisse der Studie werden von den Dienst­stellen der EU-Kommission zur Vorbereitung künftiger politischer Entschei­dungen, das heißt auch möglicher Gesetz­ge­bungs­vor­schläge, genutzt werden. Die Umfrage ("Stakeholder Survey on Third Party Litigation Funding in the European Union "), die von Civic Consulting und dem British Institute for Interna­tional and Comparative Law (BIICL) durchgeführt wird, steht allen relevanten Akteuren bis zum 6. August 2024 offen.

Information

Befragung zur gegenseitigen Anerkennung in Strafsachen

Die EU-Kommission hat im Rahmen einer Studie eine Befragung von Interes­sen­trägern in Auftrag gegeben. Diese erfasst sieben bisher nicht unmittelbar wirksame Rahmen­be­schlüsse zur gegenseitigen Anerkennung in Strafsachen, z. B. den Rahmen­be­schluss zum Europäischen Haftbefehl. Mithilfe der Befragung sollen praktische Probleme in der grenzüber­schrei­tenden Zusammen­arbeit in Strafsachen evaluiert werden und die Notwen­digkeit gesetz­ge­be­rischer Maßnahmen untersucht werden. Interes­sen­träger, darunter Rechts­anwält:innen, sind bis zum 31. Juli 2024 zur Beantwortung des Fragebogens aufgerufen. Der Fragebogen ist in englischer Sprache verfasst, akzeptiert werden jedoch Antworten in allen EU-Sprachen sowie in anonymer Form.

Rechts­politik

Anhörung zu Schrott­im­mo­bilien

Am 26. Juni 2024 vertrat Peter Depré den DAV als Sachver­ständiger in einer Anhörung im Rechts­sau­schuss des Bundestags. Inhalt war ein Gesetz­entwurf der Bundes­re­gierung zur Bekämpfung missbräuch­licher Erstei­ge­rungen von Schrott­im­mo­bilien. In seinem Statement forderte Depré die Bundes­re­gierung dazu auf, vom Vorhaben Abstand zu nehmen. Das verfolgte Ziel sei zwar unterstüt­zungs­würdig, die Regelung über das ZVG jedoch der falsche Weg. Das Gesetz diene "nicht dazu, den öffentlich-rechtlichen Zielen, seien diese städte­baulich oder kommunal­po­litisch motiviert, Geltung zu verschaffen", so Depré. Zudem zöge die Neuregelung unverhält­nismäßig großen bürokra­tischen Aufwand nach sich, "für nur etwa 25 echte Missbrauchsfälle im Jahr".

Information

UIA-Roadshow am 10. September 2024 im DAV: Anwalts­fehler - und wie man sie vermeiden kann

Kennen Sie die Union Interna­tionale des Avocats, kurz UIA? Falls noch nicht, können Sie einige der deutsch­spra­chigen Kolleginnen und Kollegen bei der "UIA-Roadshow:Anwalts­fehler - und wie man sie vermeiden kann" am 10. September 2024, 14:00 Uhr - 18:00 Uhr im DAV-Haus kennen­lernen und sich dort gleich vernetzen, zum Programm mit Anmeldelink. Eine Teilnah­me­gebühr wird nicht erhoben, Teilnah­me­be­stä­ti­gungen werden erteilt. Zum Hintergrund: Die UIA wurde 1927 im Rahmen der Gründung des Völker­bundes gegründet und vertritt durch ihre Einzel- und Kollek­tiv­mit­glieder (Kammern und Verbände) in mehr als 110 Ländern fast 1 Mio. Anwältinnen und Anwälte. Ziel ist es, die Grundprin­zipien des Rechts­berufs und die Entwicklung der Rechts­wis­sen­schaft in allen Bereichen des Rechts auf interna­tionaler Ebene zu fördern.

Ihre Mitglied­schaft

DAV und Advocard beenden Empfeh­lungs­part­ner­schaft

DAV und Advocard-Rechts­schutz­ver­si­cherung haben gemeinsam entschieden, die bestehende Empfeh­lungs­part­ner­schaft zum 30. Juni 2024 zu beenden. Die Empfeh­lungs­part­ner­schaft bestand seit 2007 und verfolgte das Ziel, die Abstimmung zwischen Rechts­schutz­ver­si­cherung und Anwalt­schaft zu verbessern. Herzstück war eine gemeinsam besetzte Clearing­stelle, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Einigungen zwischen Advocard und Mitgliedern erreichen konnte. Das Ende der Partner­schaft wurde beschlossen, da die Advocard ihre strate­gische Ausrichtung geändert hat.

Presseschau

Der DAV in ausgewählten Medien

Vergangene Woche wurde der DAV in insgesamt 475 Medien­be­richten erwähnt - hier eine kleine Auswahl:

Positive Social-Media-Reaktionen auf terroris­tische Taten könnten künftig zur Ausweisung führen, wie das Redakti­ons­netzwerk Deutschland berichtet - zum Unmut des DAV: "Das Gesetz ist populistisch. Die behauptete Lösung wird der Komplexität mensch­lichen Lebens nicht im Ansatz gerecht. Denn nicht jeder, der irgendetwas liket, muss mit dem gesamten Inhalt einver­standen sein. Die sozialen Medien sind vielmehr prädestiniert dafür, dass man viel zu schnell etwas äußert", so Thomas Oberhäuser, Vorsit­zender der Arbeits­ge­mein­schaft Migrati­onsrecht. "Nicht alles, was als Signal an die Bevölkerung gemeint ist, sollte ins Gesetz kommen."

Die WirtschaftsWoche berichtet über die im Vermitt­lungs­aus­schuss festhängende Dokumen­tation des Strafpro­zesses. Vor allem der Deutsche Anwalt­verein weise seit Jahren auf die Fehler­an­fäl­ligkeit handschrift­licher Sitzungs­pro­tokolle hin. Es sei "schlichtweg unverständlich", so der stellver­tretende Vorsitzende des Strafrechts­aus­schusses, Prof. Ali B. Norouzi, dass ein Gesetz blockiert werde, "das mögliche Fehler­quellen eliminiert und zu mehr Transparenz im Prozess führt".

Der Offene Brief zur notwendigen Reform der juristischen Ausbildung ist Thema bei Beck-aktuell. Der Deutsche Anwalt­verein gehört zu den Erstun­ter­zeichnern. Der DAV habe auch an anderer Stelle die "Fortschritts­ver­wei­gerung der Justiz­mi­nister" kritisiert: Der Beschluss der JuMiKo ignoriere die Sorgen und Bedürfnisse des Nachwuchses, aber auch der Berufs­verbände.