Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen

04/07/2024 | Press release | Distributed by Public on 04/07/2024 11:02

Kabinettausstellung: 'Digi…Was? - Aus dem Depot in die digitale Welt'

Die Digitalisierung macht auch vor der Museumsarbeit nicht Halt: Das Übersee-Museum Bremen arbeitet intensiv daran, seine umfangreichen Bestände zu digitalisieren und für alle online zugänglich zu machen. Diese anspruchsvolle Aufgabe umfasst mehr als eine Million Objekte allein im naturkundlichen Bereich und bleibt oft für die Öffentlichkeit im Verborgenen. Mit der neuen Kabinettausstellung "Digi…Was? - Aus dem Depot in die digitale Welt?" lädt das Übersee-Museum vom 5. Juli 2024 bis zum 5. Januar 2025 die Besucherinnen und Besucher ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

"Die Digitalisierung unserer Bestände ist ein entscheidender Schritt, um unser kulturelles Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren und weltweit zugänglich zu machen. Wir danken den Förderern der Digitalisierung unserer naturkundlichen Sammlungen, der Freien Hansestadt Bremen und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dass sie uns diese wichtige Arbeit ermöglicht haben. Mit 'Digi … Was?' möchten wir unser Schaffen sichtbar machen und unsere Besucherinnen und Besucher daran teilhaben lassen", sagt die Direktorin des Übersee-Museums Prof. Dr. Wiebke Ahrndt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine Digitalisierungsstation, an der Besucherinnen und Besucher live miterleben können, wie naturkundliche Objekte digitalisiert werden. Zudem bietet sich dort die Gelegenheit, zu festgelegten Zeiten direkt mit den Museumsmitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Wie funktioniert das Digitalisieren der Objekte? Welche Geräte und Technologien kommen zum Einsatz? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden und welche Chancen ergeben sich daraus für die tägliche Museumsarbeit? Und wie sieht das Museum der Zukunft aus? Diesen und anderen Fragen können die Besucher auf den Grund gehen und die ersten Ergebnisse der bildgebenden Digitalisierung in der Anwendung "Floating Collections" an einem interaktiven Medientisch erkunden. Anhand von hochauflösenden Fotos können die Besucher so zum Beispiel Insekten dank vielfältiger Vergrößerung bis in die kleinsten Details betrachten.

"Digitalisierung fand bisher zumeist hinter verschlossenen Museumstüren statt. Die Ausstellung 'Digi … Was?' und der angebotene Dialog ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern nun einen Blick hinter die Kulissen und macht die Digitalisierungsarbeit sichtbar. Die verwendete Technik liefert hoch interessante Einblicke in die Welt der Insekten und Käfer. Wodurch auch deutlich wird, dass Digitalisierung mehr ist als ein kompliziertes technisches Verfahren und mehr als eine trockene Dokumentation - Digitalisierung bringt Sammlungen in die Öffentlichkeit und macht sie für Forschung, Bildung und Teilhabe weltweit verfügbar", betont Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, die auch Vorsitzende des Stiftungsrates ist.

Damit die Sammlungsinformationen u.a. für die nationale und internationale Forschung barrierefrei online verfügbar und auffindbar sind, werden die Daten in verschiedenen Internetportalen veröffentlicht und mit den Sammlungsdaten anderer Museen und Sammlungen vernetzt. Aktuell plant bzw. liefert das Übersee-Museum bereits Daten an "Museum-digital", die "Deutsche Digitale Bibliothek" mit dem Spezialportal "Collections from Colonial Contexts" sowie das Portal "Global Biodiversity Information Facility" (GBIF).

Während die erstgenannten Portale der fachübergreifenden Vernetzung von Sammlungsdaten bzw. dessen Archivmaterial dient, führt das GBIF-Portal die Sammlungsdaten aller naturkundlichen Sammlungen der Welt zusammen, um einen offenen Zugang zu Verbreitungsdaten für alle Arten von Leben auf der Erde zu ermöglichen. Denn erst durch dieses Wissen ist zum Beispiel ein effektiver Artenschutz überhaupt erst möglich.

Die Digitalisierung der naturkundlichen Sammlung wurde im Rahmen des Förderprogramms "Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland" (INK) durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit 400.000 Euro gefördert. Weitere Mittel stellte die Freie Hansestadt Bremen bereit. Bei Fragen zur Digitalisierung der naturkundlichen Sammlungen hat das Museum für Naturkunde Berlin das Übersee-Museum Bremen beraten. Die Anwendung "Floating Collections" wurde als Teil des Projekts NEO-Collections ermöglicht, gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. "Die neue Ausstellung des Übersee-Museums zeigt, wie mithilfe digitaler Technologien Kultur und Wissenschaft für alle zugänglich gemacht werden können. Mit der Digitalisierung seiner umfangreichen und wertvollen Sammlungsbestände trägt das Museum dazu bei, ein globales Netzwerk des Wissens zu schaffen und die digitale Transformation im Kulturbereich voranzutreiben. Der Bund hat dieses Vorhaben daher gern unterstützt", so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Die Digitalisierungsstation ist werktags von 11 bis 15 Uhr mit wechselnden Mitarbeitern aus der Abteilung Naturkunde besetzt. So können sich die Besucher während dieser Zeit unter anderem mit Dr. Volker Lohrmann (Kurator der Ausstellung) oder auch Dr. Michael Stiller (Leiter der Abteilung Naturkunde) austauschen.

Weitere Informationen auf:www.uebersee-museum.de

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