EMB - European Milk Board

10/07/2024 | News release | Distributed by Public on 10/08/2024 03:05

Europäische Landwirte und Arbeitnehmer aus der Agrar und Ernährungswirtschaft fordern die sofortige Aufnahme von kostendeckenden Preisen in die UTP Richtlinie

In einem offenen Brief, der heute an die Präsidentin der Europäischen Kommission, den Präsidenten des Agrarministerrates und die Präsidentin des Europäischen Parlaments gesandt wurde, fordern europäische Landwirte und Arbeitnehmer aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, bis Ende des Jahres ein Schnellverfahren einzuleiten, um den Einkauf von Agrar- und Lebensmittelprodukten unterhalb der Produktionskosten auf die schwarze Liste der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken zu setzen.

Die European Coordination Via Campesina (ECVC), das European Milk Board (EMB) und die Europäische Föderation der Gewerkschaften für Ernährung, Landwirtschaft und Tourismus (EFFAT) fordern die EU-Institutionen gemeinsam auf, diese konkrete Maßnahme sofort zu ergreifen, um den Landwirten und Arbeitnehmern in der Agrar- und Ernährungswirtschaft ein faires Einkommen zu sichern und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dafür kann nicht auf eine umfassendere Reform der UTP-Richtlinie gewartet werden, wie die vielen sektoralen Krisen, mit denen Landwirte und Arbeitnehmer in der Land- und Ernährungswirtschaft derzeit konfrontiert sind, sowie die Proteste zu Beginn des Jahres gezeigt haben.

Nach Ansicht des ECVC-Landwirts und Mitglieds des Koordinierungsausschusses, Andoni Garcia Arriola, müssen die EU-Institutionen die Landwirte mit konkreten Maßnahmen stärken. "Die Landwirte müssen sehen, dass die im jüngsten Bericht über den Strategischen Dialog gemachten Versprechen, die Preise zu adressieren, im kommenden Fahrplan der Kommission für die Landwirtschaft auch eingehalten werden. Worte allein genügen nicht, um Landwirte und Arbeitnehmer zu unterstützen, deren Einkommen weit unter dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung in der EU liegt und das nicht ausreicht, um weiterhin Lebensmittel zu produzieren. Es müssen sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um auf diese Situation zu reagieren und um eine 'Kultur der Zusammenarbeit' aufzubauen, die Frau von der Leyen angeblich anstrebt."

Wiebke Warneck, EFFAT, Politische Sekretärin für Lebensmittel, Getränke und Tabak, fügt hinzu: "Die Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken ist für die Arbeitnehmer im Agrar- und Ernährungssektor von entscheidender Bedeutung: Der Verkauf unter dem Herstellungspreis geht fast automatisch Hand in Hand mit der Ausbeutung von Arbeitskräften und mit niedrigen Löhnen. Die Aufnahme des Verbots in die schwarze Liste und das Hinzufügen einer Generalklausel zu den unlauteren Handelspraktiken ist Teil der Lösung".

Kjartan Poulsen, Präsident des EMB, erklärt: "Die EU braucht ihre Landwirte dringend. Und die Landwirte, die noch nicht aus der Produktion ausgestiegen sind, brauchen dringend konstant zumindest kostendeckende Preise. Genauso wie die junge Generation, die in die Produktion einsteigen soll. Wenn die EU jetzt nicht dieses wichtige Signal sendet und die rechtliche Umsetzung vorantreibt, dann werden sowohl die verbliebenen Erzeuger als auch die junge Generation den Glauben an eine Zukunft in der landwirtschaftlichen Produktion verlieren. Und mit diesem Vertrauensverlust wird die EU weiterhin viele ihrer Erzeuger verlieren, was katastrophale Folgen für unsere Lebensmittelproduktion haben wird. Wir alle wissen, dass dies weder eine Übertreibung noch eine leere Drohung ist. Es wird ganz einfach das Resultat sein, wenn diese wichtige Maßnahme nicht umgesetzt wird. Daher: Setzen Sie diese wichtige Maßnahme jetzt um!"

Die Unterzeichner des Briefes fordern auch ein Treffen mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, um weitere Maßnahmen zu besprechen, die sicherstellen, dass die Landwirte faire Preise erhalten. Lesen Sie den vollständigen Brief hier.

Ansprechpartner

Andoni Garcia Arriola - ECVC: +34 636451569/+32 2 217 31 12 - EN, FR, ES, IT, DE
Wiebke Warneck - EFFAT: +32490113117 - [email protected]
Kjartan Poulsen - Präsident des EMB: +45 (0)212 888 99 - EN, DK, DE