Deutsche Bundesbank

03/15/2023 | Press release | Distributed by Public on 03/15/2023 07:54

Hoher Nettoabsatz deutscher Schuldverschreibungen im Januar 2023

Hoher Nettoabsatz deutscher Schuldverschreibungen im Januar 2023

15.03.2023Pressenotiz Deutsche Bundesbank

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Januar 2023 mit 129,6 Mrd € deutlich über dem Wert des Vormonats (80,4 Mrd €). Unter Berücksichtigung gestiegener Tilgungen und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 25,0 Mrd €, nach einem Rückgang von 31,4 Mrd € im Dezember 2022. Der Umlauf ausländischer Titel am deutschen Markt erhöhte sich um 30,6 Mrd €, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Januar im Ergebnis um 55,5 Mrd € anstieg.

Die inländischen Kreditinstitute emittierten im Januar Anleihen für netto 17,3 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 15,5 Mrd € im Vormonat. Begeben wurden vor allem Hypothekenpfandbriefe (7,9 Mrd €), gefolgt von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (5,3 Mrd €) und Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (4,3 Mrd €).

Heimische Unternehmen weiteten im Januar ihre Kapitalmarktverschuldung um 4,3 Mrd € aus, nach Nettotilgungen in Höhe von 6,1 Mrd € im Dezember. Der Großteil dieser Nettoemissionen entfiel auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von netto 3,3 Mrd €. Der Bund erhöhte seine Kapitalmarktverschuldung um 7,0 Mrd €. Er emittierte vornehmlich zehnjährige Anleihen (7,6 Mrd €), fünfjährige Bundesobligationen (6,2 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (5,4 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von unverzinslichen Schatzanweisungen (Bubills) in Höhe von 12,5 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten Anleihen für per saldo 3,7 Mrd €.

Auf der Erwerberseite waren im Januar inländische Nichtbanken die stärkste Käufergruppe. Sie nahmen Rentenwerte für netto 22,2 Mrd € in ihre Bestände, und zwar überwiegend ausländische Wertpapiere. Gebietsfremde Investoren nahmen inländische Schuldverschreibungen für netto 15,0 Mrd € in ihre Portfolios. Heimische Kreditinstitute erwarben Rentenwerte für per saldo 10,5 Mrd €. Dabei handelte es sich im Ergebnis allein um ausländische Werte. Die Bundesbank erwarb - vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems - Schuldverschreibungen für per saldo 7,8 Mrd €. Sie erwarb dabei weit überwiegend inländische Papiere öffentlicher Emittenten.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien im Ergebnis 0,1 Mrd € an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Nettoabsatz ausländischer Anteilspapiere in Deutschland betrug 5,3 Mrd €. Auf der Erwerberseite traten hauptsächlich heimische Kreditinstitute sowie inländische Nichtbanken in Erscheinung; sie erwarben Aktien für netto 2,9 Mrd € beziehungsweise 2,2 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss in Höhe von 8,0 Mrd €, nach 11,9 Mrd € im Dezember. Hiervon profitierten überwiegend Spezialfonds (5,5 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Aktienfonds (2,5 Mrd €), Gemischte Wertpapierfonds (2,1 Mrd €), Offene Immobilienfonds (1,9 Mrd €) und Rentenfonds (1,6 Mrd €) investiert. Am deutschen Markt aktive ausländische Fondsgesellschaften platzierten im Januar Anteilscheine für 4,9 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken auf (16,8 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben hiesige Fondsanteile für netto 0,2 Mrd €, während heimische Kreditinstitute ihr Fondsengagement im Ergebnis um 4,1 Mrd € reduzierten.

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