Stadt Nürnberg

07/09/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/09/2024 08:55

Die „Mut-Tour“ in Nürnberg – Zusammen bewegen und gemeinsam über Depressionen reden

Unter dem Motto "Mut zur Selbsthilfe - Unterstützung sichtbar machen" machte die "Mut-Tour" vom Verein "Mut fördern e. V." aus Bremen am Dienstag, 9. Juli 2024, Station am Nürnberger Gesundheitsamt. Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, die Leiter des Gesundheitsamts, Rolf Rabenstein und Klaus Friedrich, sowie Darja Schneider von der Selbsthilfekontaktstelle KISS e. V. Nürnberg-Fürth-Erlangen, nahmen das Team an einem Info-Stand von Mitarbeitenden des Gesundheitsamts in Empfang.

3 800 Kilometer in drei Monaten auf dem Tandem oder dem eigenen Fahrrad - bereits im zwölften Jahr bewegen sich rund 70 Radfahrende und 30 Wanderinnen und Wanderer in zwölf Rad-Etappengruppen und zwei Wanderteams bei ihrer "Mut-Tour" durch ganz Deutschland, um auf mentale Gesundheit, insbesondere auf das Thema Depression, aufmerksam zu machen. Gestartet sind sie am 1. Juni 2024 in Bremen.

Britta Walthelm beeindruckt das Engagement: "Für mich ist es ein starkes Zeichen, dass nunmehr zum zwölften Mal rund 100 Menschen auf dem Rad oder zu Fuß durch Deutschland touren, um die Botschaft ins Land zu tragen, dass Depression eine ernstzunehmende Erkrankung, aber zumeist gut behandelbar ist. Ein offenes Miteinander hilft allen - den Betroffenen und Nichtbetroffenen. Viele Formate des Gesundheitsamts wie die 'Woche der seelischen Gesundheit' oder 'GROW HAPPY NBG' wirken dabei in allen Stadtteilen präventiv und nachhaltig."

Klaus Friedrich, medizinisch-fachlicher Leiter des Gesundheitsamts Nürnberg, betont: "Als Arzt weiß ich, dass Depressionen vielfältige Ursachen und Auslöser haben. Ein passgenaues Vorgehen bei der Behandlung ist unabdingbar. Der öffentliche Gesundheitsdienst flankiert die ambulant medizinische und stationär medizinische Versorgung mit umfassenden Angeboten zur Gesundheitsförderung."

"Depressionen, chronische Erschöpfung, Angstsymptome - der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen erreichte 2022 einen neuen Höchststand mit fast 50 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Dies ergab eine Studie der DAK-Gesundheit auf Basis der Krankschreibungen von 2,4 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten. Wir begrüßen daher den Ansatz, den Umgang mit psychischen Erkrankungen deutschlandweit sichtbar zu machen," unterstreicht Rolf Rabenstein, betriebswirtschaftlicher Leiter des Gesundheitsamts.

Darja Schneider, Sprecherin der Selbsthilfekontaktstelle KISS e. V., favorisiert den Bewegungs-Ansatz der "Mut-Tour": "Dass Menschen, unabhängig von Herkunft, Orientierung oder Sprache, sich gemeinsam auf eine Strecke von 3 800 Kilometern quer durch Deutschland begeben, ist eine Form der mobilen Selbsthilfe. Wir wissen, dass der erste Schritt oft der schwerste ist, und sind deshalb gern Begleiter auf diesem Weg."

Die nächsten Stationen der "Mut-Tour" in Bayern sind Amberg, Regensburg, München, Vilsbiburg, Fürstenfeldbruck und Augsburg, bevor Baden-Württemberg (Ulm, Stuttgart), Hessen (Wiesloch, Mannheim, Groß-Gerau, Frankfurt und Mainz) und das Saarland (Saarbrücken und Trier) sowie Nordrhein-Westfalen (Koblenz, Andernach, Bonn, Köln, Leverkusen, Essen und Münster) durchquert werden. Den Abschluss der Tour bildet Osnabrück am Dienstag, 3. September 2024. let