Ukraine: WHO richtet neue modulare Klinik in der Region Charkiw ein

Die WHO hat eine neue modulare Klinik für die primäre Gesundheitsversorgung im Dorf Tsyrkuny in der Region Charkiw eröffnet. Sie ersetzt eine Klinik, die bei einem Angriff Anfang des Jahres im nahe gelegenen Lyptsi zerstört wurde.

Die Klinik ist eine große, modulare Einrichtung für die primäre Gesundheitsversorgung mit 4 Patienten- bzw. Untersuchungsräumen. Sie wird Binnenvertriebenen zugutekommen, die aufgrund heftiger Feindseligkeiten aus Gebieten in der Region evakuiert wurden oder geflohen sind. Fünf Gesundheitsfachkräfte werden in der Klinik arbeiten, die vollständig ausgestattet ist, um auch bei Stromausfällen ihren Betrieb fortsetzen zu können.

Dies ist die zweite modulare Klinik, die in Tsyrkuny eingerichtet wurde; zusammen werden die beiden Einrichtungen insgesamt rund 12 000 Patienten pro Jahr versorgen.

"Als die vorherige modulare Klinik in Lyptsi beschädigt wurde, haben wir schnell reagiert. Zum Glück wurden alle evakuiert und niemand wurde bei dem Angriff verletzt. Unser Team hat hart daran gearbeitet, die neue Einrichtung innerhalb von zwei Monaten fertig einzurichten", berichtet Dr. Emanuele Bruni, kommissarischer Leiter des WHO-Programms für gesundheitliche Notlagen, bei einem Besuch der neuen Einrichtung.

Dieses Projekt schlägt eine Brücke zwischen Notfallmaßnahmen und frühem Wiederaufbau, da die modularen Einheiten vollständig in das Gesundheitssystem der Ukraine integriert sind.

"Die WHO hat im vergangenen Jahr in modulare Einheiten für die primäre Gesundheitsversorgung investiert, um sicherzustellen, dass die lokale Bevölkerung Zugang zu Leistungen der primären Gesundheitsversorgung hat - ein grundlegendes Menschenrecht", erklärt Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO und Leiter des Länderbüros in der Ukraine.

Die Klinik ist eine von 18 von der WHO eingerichteten modularen Einheiten, die in vom Krieg in der Ukraine betroffenen Regionen betrieben werden. Jede Klinik kann innerhalb von 10-14 Tagen aufgebaut werden und ist als langfristige Lösung mit einer Laufzeit von mehr als 10 Jahren gedacht. Die Einheiten sind in das ukrainische Gesundheitssystem integriert und werden vom Nationalen Gesundheitsdienst der Ukraine unter Vertrag genommen, wodurch eine nachhaltige Lösung gewährleistet wird.

Die Einrichtung der Einheit wurde mit Unterstützung der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (GD ECHO) ermöglicht.