ITUC - International Trade Union Confederation
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08/10/2024 | Press release | Distributed by Public on 08/09/2024 19:02
IGB-Jugendausschuss: Internationaler Tag der Jugend
IGB-Jugendausschuss: Internationaler Tag der Jugend
Am 12. August, dem Internationalen Tag der Jugend, fordert der IGB-Jugendausschuss Maßnahmen zur Förderung der Demokratie am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und in internationalen Institutionen.
Von IWF und Weltbank diktierte jahrzehntelange Sparmaßnahmen und verfehlte makroökonomische Strategien haben öffentliche Dienstleistungsbereiche und Sozialschutzsysteme weltweit in einem desolaten Zustand hinterlassen. Die hohen Schulden verschlingen Ressourcen, die andernfalls in Arbeitsplätze investiert werden könnten, insbesondere im Pflegebereich und in klimafreundlichen Branchen. Das hat ernsthafte Auswirkungen auf die Perspektiven und das Wohlergehen junger Menschen.
Junge Menschen stehen weltweit vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und voranzukommen. Millionen sind arbeitslos, oder es fehlt ihnen an angemessenen Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Sie sind in der informellen Wirtschaft überrepräsentiert, oft in prekären, schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen ohne soziale Absicherung im Einzelhandel, Gastgewerbe und Dienstleistungssektor. Gleichzeitig herrscht in zahlreichen anderen Branchen aufgrund von Niedriglöhnen und schlechten Arbeitsbedingungen ein gravierender Arbeitskräftemangel.
Die Covid-19-Pandemie hat immense Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehabt, insbesondere für junge Menschen, Frauen, Migrant*innen und andere, die von Diskriminierung aus verschiedenen, sich überschneidenden Gründen betroffen sind. Laut ILO befinden sich viele junge Menschen, vor allem Frauen, die den Arbeitsmarkt verlassen haben, nicht in Ausbildung, Bildung oder Beschäftigung, "was ihre langfristige Bindung an den Arbeitsmarkt vor erhebliche Herausforderungen stellt".
Vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen, darunter Konflikte, der Klimanotstand und der anhaltende Anstieg der Lebensmittel- und Energiekosten, verlieren junge Menschen das Vertrauen in demokratische Systeme, die nicht imstande zu sein scheinen, diese Krisen abzuwenden oder zu bewältigen.
Als junge Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter innerhalb der größten demokratischen Organisation der Welt engagieren wir uns für eine bessere Zukunft für junge Menschen. Das bedeutet:
- Kampagnen für Demokratie am Arbeitsplatz, damit alle jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Gewerkschaften beitreten und Tarifverhandlungen führen können, ungeachtet ihres Beschäftigungsstatus.
- Aufbau inklusiver Gewerkschaften, die die Arbeitnehmerschaft insgesamt widerspiegeln und junge erwerbstätige Migrant*innen, Personen mit einer Behinderung und LGBTI+-Menschen willkommen heißen.
- Eingehen von Bündnissen mit progressiven Bewegungen, einschließlich junger Klimaaktivist*innen, Menschenrechtsverfechter*innen und Feministinnen, um das Vertrauen in die Demokratie wiederherzustellen.
- Eintreten für einen generationsübergreifenden Dialog, um zu einer gemeinsamen Vision mit Blick auf ein multilaterales System für eine nachhaltige Entwicklung zu gelangen, bei dem die Menschen im Vordergrund stehen, wie in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen dargelegt.
Der neue Sozialvertrag des IGB, mit Garantien für Arbeitsplätze, Rechte, Löhne, Sozialschutz, Gleichstellung und Inklusion, liefert den Fahrplan für den Kampf junger Menschen für Demokratie. Deshalb am 12. August der Forderung junger Menschen nach Demokratie überall als Mitglied einer Gewerkschaft Nachdruck verleihen!