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10/02/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/02/2024 08:38

Nach Delegationsreise in die Partnerstadt Lviv: Frankfurt unterstützt beim Bau eines Chirurgie-Zentrums

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Nach Delegationsreise in die Partnerstadt Lviv: Frankfurt unterstützt beim Bau eines Chirurgie-Zentrums

02.10.2024, 16:03Uhr

Eine Delegation der Stadt Frankfurt am Main unter der Leitung von Oberbürgermeister Mike Josef und Stadträtin Eileen O'Sullivan hat von Sonntag, 29. September, bis Dienstag, 1. Oktober, die ukrainische Partnerstadt Lviv besucht. Der Delegation gehörte zudem der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Christoph Rosenbaum sowie ein breites Bündnis der Fraktionen an. Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft und der Zivilgesellschaft vervollständigten die Gruppe.

Die Reise nach Lviv führte zu konkreten Vereinbarungen, wie der geplanten Unterstützung beim Bau eines neuen chirurgischen Zentrums vor Ort. Auch Vereins- und Schulpatenschaften sollen ausgebaut werden. Zahlreiche Vereine - die auch Teil der Delegation waren - Musiker und Schulen sind bereits aktiv und wollen ihr Engagement verstärken.

Oberbürgermeister Mike Josef zeigte sich tief bewegt von den Eindrücken der Reise: "Zunächst sieht man eine Stadt, in der die Menschen ihren Alltag leben, doch der Krieg ist allgegenwärtig. Wir haben an einem Gottesdienst für zwei gefallene Soldaten teilgenommen - zwei junge Männer, die ihr Leben verloren haben. Mir gehen die Bilder nicht aus dem Kopf." Auch in Gesprächen zeigten sich die dramatischen Auswirkungen des Krieges. "Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, ständiger Sirenenalarm. Die Menschen haben ein Recht, in Freiheit und Demokratie zu leben, deshalb wollen wir sie unterstützen", betonte Josef.

Die Delegation besuchte eine Straße, die in der Nacht zum vierten September von Raketen und Drohnen getroffen wurde. Wohnhäuser und eine Schule sind beschädigt. Ein weiterer Schwerpunkt der Reise war der Besuch des Gesundheitszentrums "UNBROKEN", das von der Bunderegierung durch die GIZ unterstützt wird und sich auf die Rehabilitation von Kriegsopfern sowie auf die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung spezialisiert hat. Aufgrund der täglichen Aufnahme zahlreicher Verwundeter plant Lviv die Erweiterung der medizinischen Infrastruktur durch den Bau eines chirurgischen Zentrums.

Josef erklärte: "Wir starten eine Initiative die andere einbindet, um gemeinsam zu helfen. Ein neues Gebäude für das ,UNBROKEN'-Zentrum ist ein wichtiger Beitrag. Lviv leistet trotz der schwierigen Bedingungen Großes für die gesamte Ukraine." Andriy Sadovyi, Bürgermeister von Lviv, fügte hinzu: "Wir haben unseren Kollegen gezeigt, wie wir die Verwundeten versorgen und wie stark unser medizinisches System ist. Angesichts des steigenden Bedarfs haben wir eine strategische Zusammenarbeit für den Bau eines neuen chirurgischen Komplexes vereinbart. Dies wird nicht nur ein Projekt mit Frankfurt, sondern auch mit anderen Städten und der Bundesregierung - ein leuchtendes Beispiel für europäische Zusammenarbeit."

Stadträtin O'Sullivan zeigte sich tief beeindruckt von den Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern: "Ein Land mitten im Krieg zu erleben, war sehr bedrückend. In den vielen persönlichen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern haben wir von vielen Schicksalsschlägen, Verlusten und Zerstörung gehört. Was mich und alle anderen Mitglieder der Frankfurter Delegation aber zutiefst beeindruckt hat, war die Kraft und die Energie, mit der die Menschen aus Lviv an ein friedliches Ende des Kriegs glauben und sich in und für Lviv engagieren. Lviv und Frankfurt teilen dieselben europäischen und demokratischen Werte - das war bei unserem Besuch sehr zu spüren und hat uns alle darin bestätigt, wie wichtig eine solche Städtepartnerschaft ist."

Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Rosenbaum sieht in der Delegationsreise ein starkes Zeichen der Verbundenheit: "In der Begegnung mit den Menschen in Lviv haben wir gespürt, dass unser Besuch mitten im Krieg ein wichtiges Zeichen der Solidarität ist. Das hat mich sehr berührt. Die Menschen fühlen sich oft isoliert, mit unserer neuen Städtepartnerschaft können wir das ein klein wenig ändern." Sehr beeindruckt habe ihn das Reha-Zentrum "UNBROKEN", in dem Kriegsverletzte und -traumatisierte umfassend und professionell versorgt und in ein normales Leben zurückbegleitet werden. Rosenbaum hofft, dass die Stadt dieses Projekt umfassend unterstützen werden könne.

Zum Abschluss der Reise besuchte die Delegation Krakau, ebenfalls Partnerstadt Frankfurts. Hier fand der Antrittsbesuch beim neugewählten Stadtpräsidenten Aleksander Miszalski statt. Oberbürgermeister Josef sagte: "Mein Amtskollege ist neu im Amt, wie ich es vor einem Jahr war. Wir haben uns über gemeinsame Herausforderungen unserer Städte ausgetauscht. Krakau ist ebenfalls Partnerstadt von Lviv und ein verlässlicher Partner in der Ukrainehilfe. Hilfs- und Sachleistungen liefen bereits über Krakau. Wir wollen Synergien weiter nutzen." Josef hob zudem hervor: "Auch für die Städtepartnerschaft von Frankfurt mit Krakau ist es wichtig, im Austausch zu bleiben und unsere geteilten demokratischen Werte so zu stärken."

O'Sullivan betonte: "Der Besuch in unserer Partnerstadt Krakau hat uns eine wertvolle Gelegenheit geboten, im Bereich der digitalen Transformation voneinander zu lernen. Durch den Einblick in die Vorhaben der Smart City Krakau ist noch einmal deutlich geworden, dass wir inhaltlich auf einem ähnlichen Stand sind und damit auch Potential besteht, gemeinsam unsere Städte innovativ weiter zu entwickeln. Durch diesen Austausch stärken wir nicht nur unsere partnerschaftlichen Beziehungen, sondern auch ganz konkret unsere Zukunftsfähigkeit."

Die Städtepartnerschaft Frankfurts mit Krakau wurde unmittelbar nach dem Fall der Mauer 1991 begründet. Es gibt eine aktive Sozialpartnerschaft, etwa im Bereich der Jugendarbeit und Altenhilfe.

Details zum Besuch in Krakau finden sich unter Frankfurter Oberbürgermeister besucht Krakau - KRAKAUDIE WELTOFFENE STADT (www.krakow.pl)External Link.