Stadt Neuwied

22/07/2024 | News release | Distributed by Public on 22/07/2024 14:11

Gemeinsam gegen das Vergessen – Schüler der Neuwieder Kinzing-Schule reinigen Stolpersteine

Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung gehören zu den Grundwerten, die an der Kinzing-Schule Neuwied (SFL) tagtäglich gelebt und aktiv vermittelt werden. Allen Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung stellt sich die Schulgemeinschaft als Mitglied im bundesweiten Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" geschlossen entgegen. Das gilt auch für fremden- und demokratiefeindliche Auswüchse. Anlässlich der bundesweiten Initiative "Sozialer Tag gegen Rassismus" hat die Schule nun ein deutliches Zeichen gesetzt: In Kooperation mit dem "Deutsch-Israelischen Freundeskreis Neuwied" (DIF) haben Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe die Stolpersteine in Heddesdorf und der Neuwieder Innenstadt gereinigt.

Bei den "Stolpersteinen" handelt es sich um kleine Mahnmale, welche an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt erinnern sollen. Auf den zehn mal zehn Zentimeter messenden, in den Gehweg eingelassenen, Plaketten sind Namen und Lebensdaten der NS-Opfer vermerkt - in Neuwied gibt es etwa 300 von ihnen. Im Rahmen der Reinigungsaktion, die durch Schulsozialarbeiter Marco Schneider initiiert und mit Unterstützung der Klassenleitungen durchgeführt wurde, lernten die Schülerinnen und Schüler viel über die Schicksale der vor allem jüdischen Mitbürger, die unter der Nazi-Herrschaft grausam ermordet wurden. Für alle Teilnehmenden wurden die Geschichte persönlich erfahrbar, immerhin lebten die Opfer mitten unter ihnen. Die Stolpersteine sind nämlich genau dort zu finden, wo die Opfer ihr Zuhause hatten, aus dem sie gewaltsam entfernt wurden. Damit gibt die Aktion "Stolpersteine" der anonymen Masse an Millionen von Opfern einen Namen und eine individuelle Geschichte.

Die Reinigungsaktion kam indes auch bei der Neuwieder Bevölkerung gut an. Die Schülerinnen und Schüler der Kinzing-Schule erhielten viel Lob und Zuspruch von Passanten, was sie sehr stolz machte. Auch deshalb sind sich alle Beteiligten einig, die Kooperation mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis auch zukünftig fortführen zu wollen.