European Parliament

10/03/2024 | Press release | Distributed by Public on 10/03/2024 02:39

Lebenshaltungskosten gehören zu den Hauptsorgen der EU Bürgerinnen und Bürger

Das Europäische Parlament hat heute die "EU-Wahlumfrage 2024" veröffentlicht, die sich mit dem Wahlverhalten und den aktuellen Prioritäten der EU-Bürgerinnen und Bürger befasst

Steigende Preise und Lebenshaltungskosten (42 %) sowie die wirtschaftliche Lage (41 %) waren die Themen, welche die europäischen Bürgerinnen und Bürger bei den Europawahlen im Juni dieses Jahres zur Wahl bewegten. Ein Drittel der Wählerinnen und Wähler (34 %) gab an, dass es die internationale Lage war, die sie zur Stimmabgabe veranlasste, während ein ähnlicher Anteil die Verteidigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit (32 %) nannte. Diejenigen, die nicht gewählt haben, gaben an, dass es ebenfalls die Lebenshaltungskosten (46 %) und die wirtschaftliche Lage (36 %) gewesen wären, die sie hätten zur Teilnahme an den Wahlen motivieren können.


Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, sagte zu den Umfrageergebnissen: "Im vergangenen Juni haben wir die höchste Wahlbeteiligung bei Europawahlen seit 30 Jahren gesehen. Die Menschen, die ihre Stimme abgegeben haben, haben uns das Mandat erteilt, zu handeln, Antworten und Lösungen zu liefern und ihr tägliches Leben positiv zu beeinflussen. Das werden wir tun. In den kommenden Wochen wird das Europäische Parlament die neue Europäische Kommission genau unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass sie sich mit genau den Themen befassen wird, die für die Menschen Priorität haben: Lebenshaltungskosten, der Zustand unserer Wirtschaft, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Migration und Sicherheit. Das Europäische Parlament wird sich dafür einsetzen, dass die Stimme der Menschen in der EU zählt."


Hohe Unterstützung für die EU und Vertrauen in die parlamentarische Demokratie


Die Unterstützung für die EU bleibt trotz der wirtschaftlichen Probleme hoch. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger die Zukunft der EU optimistisch sehen (65 %) und dass sie weiterhin ein positives Bild von der EU haben (48 %, nur 16 % geben an, ein negatives Bild zu haben). Auch die EU-Mitgliedschaft wird positiv gesehen. Sieben von zehn Europäerinnen und Europäer (70 %) sind der Meinung, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat, eine Zahl, die in den letzten Jahren stabil geblieben ist. EU-weit gibt es insgesamt vier Hauptgründe, warum die Mitgliedschaft als vorteilhaft angesehen wird: verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten (36 %), Schutz des Friedens und Stärkung der Sicherheit (32 %), der Beitrag der EU zum Wirtschaftswachstum (28 %) und die Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten (24 %).


Das Vertrauen in die europäische parlamentarische Demokratie ist zu Beginn der zehnten Legislaturperiode besonders hoch: 42 % der Bürgerinnen und Bürger haben ein positives Bild vom Europäischen Parlament - der höchste jemals verzeichnete Wert für diesen Indikator.


Bei den Europawahlen im vergangenen Juni haben die Europäerinnen und Europäer ihre Unterstützung für die europäische Demokratie bekräftigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,74 %, dem höchsten Wert seit 30 Jahren und ähnlich hoch wie im Jahr 2019. In 16 von 27 Ländern stieg sie im Vergleich zu den Europawahlen 2019. Dass Wählen wichtig ist, bestätigten 56 % der Bürgerinnen und Bürger, die der Meinung sind, dass ihre Stimme in der EU zählt - ein Anstieg um 8 Prozentpunkte im Vergleich zu Februar/März 2024 (48 %).


Die Analyse dieser Umfrage nach den Europawahlen zeigt außerdem, dass die Teilnahme an den Europawahlen für viele Bürgerinnen und Bürger zur Gewohnheit wird. Auf die Frage, warum sie gewählt haben, antworteten 46 % der Wählerinnen und Wähler, dass sie dies immer tun würden, 42 % gaben an, dass es ihre Pflicht als Bürgerin und Bürger sei, und 20 % sagen, dass sie die politische Partei unterstützen wollten, der sie sich nahe fühlen. Die Entscheidung, welcher Partei bei den Europawahlen 2024 die Stimme gegeben wird, beruht hauptsächlich darauf, wie nahe die Vorschläge der Parteien den Ideen und Werten der Wählerinnen und Wähler sind. Vorschläge einer bestimmten Partei zu europäischen Themen waren der häufigste Grund für die Wahlentscheidung, wie 47 % (+4 Prozentpunkte seit 2019) der Wählerinnen und Wähler angaben.


Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.


Hintergrund   


Die Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments nach den Wahlen wurde von der Forschungsagentur Verian (früher Kantar Public) zwischen dem 13. Juni und dem 8. Juli 2024 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Die Umfrage wurde von persönlich durchgeführt, wobei in Dänemark, Finnland, Malta und der Tschechischen Republik zusätzlich Videointerviews (CAVI) eingesetzt wurden. Insgesamt wurden 26.349 Interviews geführt. Die Ergebnisse wurden entsprechend der Bevölkerungszahl in den einzelnen Ländern gewichtet. Zusätzlich zum Gewichtungsverfahren auf der Grundlage soziodemografischer Variablen (Gewichtung nach Geschlecht und Alter, Region und Urbanisierung) wurden die Ergebnisse für alle Fragen im Zusammenhang mit den Europawahlen in dieser Nachwahlbefragung entsprechend der tatsächlichen nationalen Wahlbeteiligung gewichtet.

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