BVL - Federal Office of Consumer Protection and Food Safety of Germany

19/11/2024 | Press release | Distributed by Public on 19/11/2024 13:55

Führender Experte für Pflanzenschutz wechselt in den Ruhestand

Führender Experte für Pflanzenschutz wechselt in den Ruhestand

Dr. Martin Streloke aus dem aktiven Dienst verabschiedet

Datum: 19.11.2024

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32 Jahre lang widmete sich Dr. Martin Streloke dem Pflanzenschutz, seit 2015 als Leiter der gleichnamigen Abteilung im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Der promovierte Zoologe und Entomologe hatte dabei stets die Balance zwischen einem hohen Schutzniveau insbesondere für die Umwelt und dem unverzichtbaren, praxistauglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Blick. Nun wurde Dr. Streloke im Rahmen der Fachveranstaltung des BVL in Braunschweig in den Ruhestand verabschiedet.

Dr. Martin Streloke, Leiter der Abteilung Pflanzenschutzmittel im BVL, wurde aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Quelle: BVL/Hänel

"Dr. Martin Streloke hat Zulassungsfragen im Pflanzenschutz stets mit hoher fachlicher Expertise und dem Verständnis für die Belange der Gesundheit und der Umwelt sowie der Anbau-Erfordernisse der Praxis begleitet", würdigte BVL-Präsident Friedel Cramer dessen Wirken im BVL. "Das Thema Pflanzenschutzmittel hat auch eine hohe politische Relevanz. Sein Anspruch war es, das öffentliche Vertrauen in behördliches Handeln durch wissensbasierte Entscheidungen zu stärken."

Zugute kamen Dr. Streloke dabei seine umfangreichen Erfahrungen in der Risikobewertung. Nach Biologie-Lehramtsstudium und Promotion an der Universität Hannover war er ab 1992 in der damaligen Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) unter anderem mit der Risikobewertung und dem Risikomanagement für Gewässerorganismen im Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel betraut. Er war an Methodenentwicklungen für ökotoxikologische Prüfverfahren auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beteiligt und initiierte eine der ersten EU-Arbeitsgruppen zur Entwicklung harmonisierter Bewertungsleitlinien mit. Über längere Zeit arbeitet er intensiv in der für sein Wissenschaftsgebiet führenden wissenschaftlichen Vereinigung (SETAC - Gesellschaft für Umwelttoxikologie und Chemie) und organisierte dabei wichtige internationale Workshops mit. Im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung leitete er eine der Expertengruppen aus Vertretern der Mitgliedstaaten für die ökotoxikologische Stoffbewertung bis zur Übernahme dieser Aufgabe durch die damals gegründete Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Nach der Überführung der Zulassungsabteilung in das neu gegründete BVL übernahm Dr. Streloke zunächst die Leitung des Referates "Naturhaushalt". Zu seinen Aufgaben zählte insbesondere die Entwicklung praxisgerechter Risikominderungsmaßnahmen zum Schutz der Umwelt. In den letzten Jahren seiner führenden Tätigkeit als Abteilungsleiter beschäftigten Dr. Streloke insbesondere die kontroversen Diskussionen um ein Glyphosatverbot und die gemeinsamen Anstrengungen zur Harmonisierung der Zulassungsentscheidungen in den EU-Mitgliedsstaaten. "Wir müssen Gesundheit und Umwelt schützen, gleichzeitig mithilfe von Pflanzenschutzmitteln für gesunde Kulturpflanzen sorgen und damit insbesondere die Ernährungssicherheit für alle gewährleisten", so Dr. Streloke. Dabei sei die Maßgabe: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. "Unterstützt wird dieser Grundsatz durch spannende neue Entwicklungen wie innovative Anwendungstechniken oder neue Wirkmechanismen, deren regulatorische Berücksichtigung jeweils eine Herausforderung darstellen."

Hintergrund:

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist eine eigenständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das BVL ist für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und gentechnisch veränderten Organismen in Deutschland zuständig. Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt es umfassende Managementaufgaben und koordiniert auf verschiedenen Ebenen die Zusammenarbeit zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Europäischen Union.

Ausgabejahr 2024
Datum 19.11.2024

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