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10/09/2024 | News release | Distributed by Public on 10/09/2024 07:01

KI-Tools im Studienalltag

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09.10.2024Künstliche Intelligenz

KI-Tools im Studienalltag

KI-Tools haben sich als Hilfsmittel im Studium etabliert. In einer Umfrage an der UZH gaben 97 % der befragten Studierenden an, solche Tools zu nutzen. Die UZH-Studierenden wurden auch nach ihren Erwartungen an den geplanten intelligenten digitalen Assistenten gefragt.
Theo von Däniken
Für die Studierenden sind KI-Tools schon Teil des Alltags. (Bild: Video zur Digitalstrategie der UZH)

Fast alle der über 900 Studierenden, die an einer Umfrage der UZH Digital Society Initiative (DSI) im März 2024 teilgenommen haben, setzen KI-Tools im Studium ein. Dabei schwingt Chat-GTP deutlich obenaus: 90% der Befragten gaben an, in den sechs Monaten zuvor das Tool mindestens einmal genutzt zu haben. Ebenfalls beliebt sind das Übersetzungstool Deepl (70%) sowie der Schreibassistent Grammarly (37%).

Das Arbeiten mit den intelligenten digitalen Helfern gehört dabei schon fast zum Alltag. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, die Tools ein- bis mehrmals pro Woche zu nutzen. Knapp ein Sechstel setzt sie sogar mehrmals täglich ein.

Als besonders hilfreich werden die Tools beim Verfassen oder Verbessern von Texten oder Programmiercode angesehen. Rund 60 % sehen darin aber auch hilfreiche Instrumente zum Brainstormen, Lernen oder Forschen.

Selbständige Aneignung von KI-Tools

Entsprechend schätzen die Studierenden ihre Erfahrung im Umgang mit digitalen Tools als relativ gut ein. Ihr Wissen darüber beziehen sie zumeist aus Online-Lernressourcen (89%) oder von Komiliton:innen. Nur rund 14 % wenden sich mit Fragen zu KI an Dozierende, nur knapp 6 % lernen dies in Kursen an der UZH.

«Wir sehen, dass die Studierenden nicht auf die UZH warten, um sich auf den digitalen Wandel einzustellen», sagt Judit Martinez-Moreno, eine der Autorinnen der Studie. «Sie lernen neue Technologien von sich aus und setzen sie selbständig ein.» Die UZH sollte dies nach Ansicht von Martinez-Moreno unterstützen und den Studierenden Räume und Lernmöglichkeiten bieten, um sich mit den digitalen Entwicklungen vertraut zu machen und auseinanderzusetzen.

Die Zusammenarbeit mit technischen Hilfsmitteln und KI-Tools wird in der Arbeitswelt zunehmend zur Norm werden.

Abraham Bernstein, Direktor DSI

Die UZH bietet bereits Lehrveranstaltungen und Kurse zu KI-Tools an. Doch viele kennen diese Angebote nicht. Rund 40 Prozent der Studierenden wünschen sich denn auch mehr Lehrveranstaltungen, nicht nur zum Umgang mit den Tools, sondern auch zu ethischen und gesellschaftlichen Folgen von KI oder zum Datenschutz.

Allgemein scheinen die Studierenden sehr bewusst mit den Tools umzugehen. Kritisches Denken, um Antworten evaluieren zu können, nennen 94% der Befragten als wichtige Kompetenz im Umgang mit KI. Ebenfalls oft genannt werden das Bewusstsein für urheberrechtliche und Lizenzfragen (74%) sowie für Privatsphäre und Datenschutz (69%).

KI-Buddy für Studierende

Für DSI-Direktor Abraham Bernstein ist klar, dass die Zusammenarbeit mit technischen Hilfsmitteln und KI-Tools in der Arbeitswelt zunehmend zur Norm werden wird. «Diese Zusammenarbeit muss in einer sicheren Umgebung gelernt und gefördert werden - analog zum Arbeiten in Teams», sagt Bernstein. Die DSI hat deshalb in einem Strategie-Papier angeregt, dass die UZH einen so genannten AI-Buddy für die Studierenden entwickelt. «Der AI-Buddy sollte es den Studierenden ermöglichen diese Erfahrungen schon an der UZH während des Studiums zu machen», so Bernstein.

Knapp zwei Drittel der Studierenden gaben in der Umfrage an, einen solchen AI-Buddy, zu nutzen. Er könnte ihnen Zugang zu Lernressourcen ermöglichen, sie in der Studiengestaltung beraten und auch die Kommunikation und den Austausch mit anderen Studierenden ermöglichen.

Unterstützung bei der Studienplanung

«Die Studierenden würden einen solchen Begleiter für ähnliche Dinge nutzen, für die sie auch bereits jetzt schon KI-Tools einsetzen», sagt Martinez-Moreno. Also etwa zur Unterstützung beim Schreiben oder um Literatur zu verwalten. Gefragt wäre auch Unterstützung bei der Planung des Studiums oder beim Zeitmanagement. So könnte etwa der KI-Buddy den Studierenden Vorschläge machen, welche Module sie noch belegen könnten oder sie darauf hinweisen, welche Leistungen sie für einen Abschluss noch erbringen müssen.

Das Interesse, den KI-Buddy für den sozialen Austausch mit anderen Studierenden oder als Diskussions- oder Sparringpartner zu nutzen, ist hingegen weniger ausgeprägt. Um Kontakte zu knüpfen und soziale Netzwerke zu pflegen kommen Studierende lieber physisch an die Universität, wie die Studie zeigt. «Auch die Studierenden, die KI-Tools am intensivsten nutzen, schätzen den direkten Austausch und die Diskussionen in den Lehrveranstaltungen», so Martinez-Moreno.

Die Studierenden erwarten, dass ein AI-Buddy das Studium vereinfacht.

Judit Martinez-Moreno, Doktorandin am Institut für Erziehungswissenschaft

KI als Lernpartner

Von einem AI-Buddy würden sich die Studierenden insbesondere einen Zeitgewinn erhoffen, aber auch einfacheren Zugang zu Informationen und allgemein eine Verbesserung in verschiedenen Bereichen (bessere Organisation, bessere Ergebnisse, etc.). «Das ist eine sehr nutzenorientierte Haltung», sagt Martinez Moreno, «die Studierenden erwarten, dass ein AI-Buddy das Studium vereinfacht.» Rund ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass ihnen der AI-Buddy einen Vorteil bringen würde.

Bernstein wünscht sich, dass, der AI-Buddy längerfristig die Studierenden auch beim Lernen unterstützen kann. «Wir erhoffen uns, dass der AI-Buddy für die Studierenden bei Ihren vielfältigen Aufgaben ein weiterer Lernpartner - neben den Dozierenden, Tutor:innen und Kolleg:innen - werden kann», sagt Bernstein. So soll er über die Zeit mit neuen Funktionen ausgestattet werden. Bernstein denkt dabei etwa an die Beantwortung von Fragen zu Vorlesungen oder die Unterstützung bei der Recherche.

Die Entwicklung des AI-Buddys soll auch Teil der Umsetzung der Digitalstrategie der UZH werden. Sie ist eine der sieben Aktionslinien, die das Digital Strategie Board definiert hat. Geplant ist, bis Ende 2025 eine erste Version der App zu entwickeln.

Sensitiver Umgang mit Daten

Die Umfrage zeigte auch, das die Studierenden umsichtig mit den Daten umgehen würden, die in einer solchen App anfallen. «Sie sind zurückhaltend damit, persönliche Daten zu teilen und möchten es auf den akademischen Bereich beschränken», sagt Martinez-Moreno. Also etwa auf ihren Stundenplan, auf Lernpräferenzen, Studieninteressen oder Lernmaterialien.

Bei der Umsetzung des AI-Buddys sei es deshalb wichtig, transparent zu machen, wie Daten gespeichert und genutzt würden, so Martinez-Moreno. Zudem sollten die Studierenden die Kontrolle über die Daten behalten und autonom entscheiden, wer welchen Zugang zu den Daten hat. «Das würde den Studierenden erlauben, aufgrund ihrer Vorlieben und Bedenken entschieden zu können, welche Daten sie teilen möchten.»

Die Ergebnisse der Umfrage sind in ein Positionspapier der DSI mit Empfehlungen zum Umgang mit KI in Bildung, Forschung und Innovation eingeflossen. Auch in den Besprechungen des Prorektorats Lehre und Studium mit den Fakultäten zum Umgang mit KI ist die Studie von Nutzen.

Theo von Däniken, Redaktor UZH Kommunikation

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