Foreign Office of the Federal Republic of Germany

28/10/2024 | Press release | Distributed by Public on 28/10/2024 10:29

Staatsministerin Katja Keul reist nach Kamerun und Tschad

Vor ihrer Reise nach Kamerun und Tschad erklärte Staatsministerin Katja Keul heute (28.10.):

Die deutsch-kamerunischen Beziehungen sind geprägt durch regelmäßige Kontakte auf Regierungs- und Parlamentsebene sowie vielfältige zivilgesellschaftliche Verflechtungen und Partnerschaften. Die Kolonialvergangenheit verbindet die Geschichte beider Länder auf das Engste. In den zurückliegenden zwei Jahren haben wir gemeinsam mit der kamerunischen Regierung und Zivilgesellschaft wichtige Fortschritte bei der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit in Kamerun gemacht: Wir haben als Bundesregierung Rudolf Douala Manga Bell und Adolf Ngoso Din politisch rehabilitiert und intensive Gespräche zu Rückgaben kamerunischer Kulturgüter aus kolonialen Kontexten geführt, die sich in deutschen Museen befinden. Es ist mir wichtig, dass wir dieses Engagement mit Kamerun und auch in Deutschland aktiv fortsetzen. Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung.

In Tschad werde ich mir ein Bild von der humanitären Krisenbewältigung und der Unterstützung von Geflüchteten aus Sudan machen. Der Konflikt in Sudan hat zur weltweit größten humanitären Krise und Vertreibungskrise geführt. Als direkter Nachbarstaat und eines der Hauptaufnahmeländer für Geflüchtete aus Sudan spielt Tschad eine Schlüsselrolle in einer von Konflikten und Instabilität geplagten Region. Deutschland leistet Unterstützung bei der Krisenbewältigung. Dies gilt insbesondere im humanitären Bereich in Tschad, den wir in diesem Jahr mit über 30 Millionen Euro unterstützen.

Bei meinen politischen Gesprächen in Tschad werde ich unterstreichen, dass freie, faire und friedliche Parlaments-, Regional- und Kommunalwahlen im Dezember 2024 eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss der politischen Transition sind.

Hintergrund:

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul, reist vom 28. bis 30. Oktober nach Kamerun und vom 30. Oktober bis 1. November nach Tschad.

In Kamerun wird sie sich mit Regierungsvertreterinnen und -vertretern, Studierenden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen austauschen. Neben den deutsch-kamerunischen Beziehungen wird das gemeinsame Engagement zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit einen Schwerpunkt des Besuchs bilden. In der Hauptstadt Jaunde wird die Staatsministerin mit Vertreterinnen zivilgesellschaftlicher Organisationen und Studierenden der Universität Yaoundé I zusammenkommen.

In Tschad wird sie Gespräche mit Regierungsmitgliedern und humanitären Organisationen sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Justiz, Opposition, Zivilgesellschaft und der internationalen Gemeinschaft führen. Dabei wird es auch um die Festigung der deutsch-tschadischen Beziehungen, die Rolle Tschads bei der Bewältigung der Krise in Sudan und die Stabilisierung der Tschadseeregion gehen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Besuch eines Aufnahmelagers in Ost-Tschad. Dabei stehen die humanitäre Lage der Geflüchteten aus Sudan und der aufnehmenden Gemeinden in Tschad sowie die Herausforderungen der hilfeleistenden Organisationen (u.a.UN, IKRK, NGOs) im Vordergrund.

Deutschland ist zusammen mit internationalen Partnern in besonderem Maße engagiert bei der humanitären Hilfe für die Menschen in Sudan und auch bei der Suche nach einer politischen Lösung des Konflikts. Außenministerin Baerbock hatte am Rande der UN-Generalversammlung im September in New York zusammen mit ihren Kollegen aus den USA, Frankreich und der EU zu einem Ministertreffen zu Sudan eingeladen. Die durch die Bundesregierung auf der humanitären Konferenz für Sudan und die von der Sudankrise betroffenen Nachbarstaaten am 15. April in Paris zugesagte finanzielle Unterstützung wird deutlich übererfüllt werden.