11/12/2024 | News release | Distributed by Public on 11/12/2024 06:29
Auch die zweite Verhandlungsrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband (AGVDE) blieb am 11. November 2024 ergebnislos. Deshalb ruft ver.di in der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) erneut in verschiedenen Bundesländern zu Streiks im ÖPNV der von den Tarifverhandlungen betroffenen Unternehmen und beim Eisenbahngüterverkehr auf.
"Wir haben gestern viel und lange verhandelt. Trotzdem hat es am Ende nicht gereicht", sagt ver.di-Verhandlungsführer Andreas Schackert. "Das Angebot der Arbeitgeber beinhaltet noch zu viel Laufzeit und zu wenig Lohnerhöhung."
Die ver.di Tarifkommission ist von den ursprünglichen Forderungen abgerückt und ist dem Arbeitgeber sowohl bei der Laufzeit als auch beim Volumen der Lohnerhöhung deutlich entgegengekommen.
"Wir hatten insgesamt gute Verhandlungsgespräche. Dennoch bildet das letzte Angebot der Arbeitgeberseite nicht die Notwendigkeiten ab, die es braucht, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Um Druck auf die Arbeitgeber zu machen, ihre Haltung zu ändern und ein anständiges und abschlussfähiges Angebot vorzulegen, werden wir die Beschäftigten zu weiteren Streiks aufrufen", so Schackert. Die ver.di-Tarifkommission habe entschieden, bis zum nächsten Verhandlungstermin am 5. Dezember weitere Warnstreiks in einzelnen Unternehmen durchzuführen.
In der aktuellen Entgeltrunde werden die Löhne und Gehälter für ca. 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz) verhandelt. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr aber auch Güterbahnen. Nach der ersten Verhandlungsrunde Anfang Oktober warten die Beschäftigten weiterhin auf ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite.
"Ob Werkstatt, Fahrdienst, oder Ingenieure - in allen Berufen im Verkehr gibt es Personalmangel, Krankenstände und eine hohe Fluktuation
Andreas Schackert, ver.di-Verhandlungsführerver.di fordert in der laufenden Tarifverhandlung eine Erhöhung der Tabellenlöhne um 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Der Arbeitgeberverband (AGVDE) hatte vor der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab dem 1. April 2025 angeboten und war in der ersten Verhandlungsrunde am 7. Oktober nicht bereit, dieses Angebot zu verbessern. Von 1.300 Euro Inflationsausgleichprämie, die im Tarifbereich noch steuerfrei gezahlt werden kann, wurden nur 600 Euro angeboten.
Die ver.di-Tarifkommission hatte entschieden, bis zum zweiten Verhandlungstermin am 11. November 2024 erste Warnstreiks in einzelnen Unternehmen durchzuführen. In dutzenden Betrieben war es so bereits im Oktober zu Streiks gekommen. In dieser Woche soll mit weiteren Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden.