11/22/2024 | Press release | Archived content
Der Menschenrechtskommissar des Europarates,Michael O'Flaherty, hat anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Institution eine Rede gehalten, in der er die dringende Notwendigkeit betonte, sich inmitten von sich zuspitzenden globalen Herausforderungen erneut gemeinsam zu den Menschenrechten zu bekennen.
"Gerade jetzt, wo die Menschenrechte in der Krise sind, werden sie am meisten benötigt", erklärte O'Flaherty. Er identifizierte sechs entscheidende Gefahren, welche die Menschenrechte bedrohen: das Schwinden des historischen Gedächtnisses, politische Desavouierung, die Schwächung von Schutzmechanismen, Populismus, intellektuelle Skepsis sowie globale Krisen, die den Bedarf an Rechten verstärken.
Der Kommissar rief zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den internationalen Institutionen auf und unterstrich, wie wichtig es sei, die gesellschaftliche Begeisterung für die Menschenrechte neu zu entfachen und institutionelle Barrieren zu durchbrechen. Er forderte die Staaten außerdem dazu auf, sich erneut für den Schutz der am stärksten Ausgegrenzten einzusetzen, hohe Governance-Normen einzuhalten und die Menschenrechte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.
Abschließend erinnerte O'Flaherty die Zuhörenden an ihre gemeinsame Verantwortung und sprach ihnen Mut und Optimismus zu: "Für diejenigen von uns, die eine Führungsrolle im Bereich der Menschenrechte innehaben, ist Hoffnung keine Option - sie ist eine Pflicht."