Asklepios Kliniken GmbH

06/17/2024 | Press release | Distributed by Public on 06/17/2024 05:15

17.06.2024Erholt in und aus dem Urlaub – mit Tipps von Hamburger Expertinnen für Stressmedizin

Erwartungen runterfahren, Entschleunigung hochfahren

Medien und Gesellschaft erzeugen Verheißungen: Wie der perfekte Urlaub zu sein hat, wie glücklich und aufregend er werden muss. "Urlaubmachen ist nicht einfach! Die freie Zeit wird meist mit sehr hohen Erwartungen aufgeladen: Es soll harmonisch werden, spannend, erholsam - all diese Ansprüche machen Stress", erklärt Dr. Bettina Löhberg, Oberärztin im Zentrum für Stressmedizin in Hamburg. Dass im und mit dem Urlaub alles anders werden soll als im Alltag, das beobachtet sie auch bei ihren Patient:innen. "Wenn der Urlaub als die eigentliche Lebenszeit gilt, dann ist das ein Problem. Denn Leben und Urlaub sind eins: Der Urlaub sollte im alltäglichen Leben stattfinden und das Leben im nicht alltäglichen Urlaub", so die Psychiaterin. Viele Menschen wünschten sich das einfache Abschalten von jetzt auf gleich, weiß Therapeutin Nicole Plinz. "Man kann nicht auf Knopfdruck runterfahren im Sinne von: Jetzt bin ich da, jetzt fängt der Urlaub an, ab sofort bin ich entspannt! Entschleunigung kann man nicht beschleunigen - es ist ein Prozess. Wenn man das akzeptiert, dann kommt auch die Erholung", so Plinz.

Die drei Top-Tipps der Expertinnen für einen erholsamen Urlaub:

1) Urlaubsziele überprüfen. Da fährt man dann nach Thailand, obwohl man eigentlich nach Amrum will - und kommt gestresst und unglücklich zurück. Fragen Sie sich: Will ich ein Bild erfüllen oder meine Wünsche?

2) "Urlaub" kommt von "Erlaubnis": Erlauben Sie sich einmal am Tag, unproduktiv zu sein. Einfach nichts oder ziellos irgendwas tun. Der moderne Begriff dazu lautet "Me-Time". Darin steckt aber schon wieder, dass die Zeit einen Sinn haben muss. Was wir meinen ist: planloser Müßiggang - am besten jeden Tag für ein paar Minuten.

3) Das Gehirn überlisten: Da mehrere seiner Bereiche nicht in der Lage sind, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, können Sie sich Sehnsuchtsorte auch einfach nur vorstellen. Das Gehirn denkt dann, es sei vor Ort. So können Sie sich jederzeit an einen Urlaubsort beamen.