Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

12/03/2024 | Press release | Distributed by Public on 12/03/2024 09:50

Max Planck Gesellschaft eröffnet Präsenz in Israel

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Max-Planck-Gesellschaft eröffnet Präsenz in Israel

Das Büro in Jerusalem soll die Zusammenarbeit auch in schwierigen Zeiten sicherstellen

Bereits am 1. September 2024 hat das Israel-Büro der Max-Planck-Gesellschaft mit Hila Elroy in Jerusalem die Arbeit aufgenommen. Elroy hat viele Jahre an der Seite des früheren Präsidenten der Universität Haifa, Ron Robin gearbeitet und verfügt über langjährige Erfahrung im internationalen Wissenschaftsmanagement. Angesiedelt ist das Büro am Van Leer Jerusalem Institute. Wissenschaftliche Exzellenz, Innovation und eine demokratisch-pluralistische Ausrichtung verbinden die Max-Planck-Gesellschaft und das Institut bereits seit vielen Jahren als Kooperationspartner.

Patrick Cramer spricht anlässlich der Eröffnung des Max-Planck-Büros in Israel.

© MPG

Patrick Cramer spricht anlässlich der Eröffnung des Max-Planck-Büros in Israel.
© MPG

Das Büro ist insbesondere in der aktuell schwierigen Lage ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt, um die Beziehungen zwischen der Max-Planck-Gesellschaft und israelischen Forschenden aufrechtzuerhalten und auszubauen. An der Feier zur Eröffnung Ende November nahm auf Einladung von Max-Planck-Präsident Patrick Cramer der israelische Staatspräsident Isaac Herzog, zahlreiche Vertreterinnen israelischer Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie eine kleine Delegation der MPG teil.

Herzog begrüßte das Engagement der MPG als eine Entscheidung für Zusammenarbeit und Fortschritt, gegen Extremismus und Hass. Er betonte, wie wichtig eine freie und unabhängige Wissenschaft in Israel gerade in der aktuellen Lage sei: Eine Wissenschaft, die frei ist, zu forschen, zu hinterfragen und kritisch zu prüfen, käme nicht nur der Qualität der Wissenschaft zugute, sondern sei auch die Grundlage für eine starke und gesunde Demokratie.

Cramer bedauerte, dass sich die Hoffnung auf Deeskalation in Nahost bisher nicht erfüllt habe: "Wir sehen das Leid der Menschen in der ganzen Region. Wir sehen die humanitäre Katastrophe in Gaza. Und wir sehen, dass der Krieg eine schwindelerregende Zahl von zivilen Opfern fordert." Insbesondere gefährde der Krieg aber auch Bildung und Wissenschaft, die für die Zukunft so wichtig seien. Israel ist heute eine Hightech-Nation und liegt im Global Innovation Index 2024 auf Platz 15 von 133 untersuchten Staaten weltweit. Doch der Konflikt bedroht diese Errungenschaften.

Von "anormalen Zeiten", sprach auch Shai Lavi, der Leiter des Van Leer Jerusalem Institute: "Wir sollten die humanitäre Katastrophe in Gaza, die Geiselnahme, die Vertriebenen im Süden und im Norden, die ständigen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene, die Zunahme von Antisemitismus und akademischen Boykotten, die Bedrohung der bürgerlichen Freiheiten und der akademischen Freiheit nicht als normal hinnehmen."

Cramer und Lavi waren sich einig, dass es gerade jetzt wichtig ist, die wissenschaftliche Partnerschaft zwischen israelischen und deutschen Forschenden zu festigen. Das Max-Planck-Büro soll die Zivilgesellschaft stärken und ein Zeichen setzen: gegen die zunehmende internationale Ausgrenzung israelischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine wichtige Stimme der Vernunft in Israel sind und mehrheitlich in Opposition zur amtierenden Regierung und ihrer Politik stehen.