Federal Department of Foreign Affairs of the Swiss Confederation

09/03/2024 | Press release | Distributed by Public on 09/03/2024 02:37

Wiedereröffnung der Schweizer Botschaft in Bagdad

Nach 33 Jahren hat die Schweiz seit heute wieder eine Botschaft im Irak. Die frühere Vertretung wurde 1991 wegen des Golfkrieges geschlossen. Mit der Wiedereröffnung will der Bundesrat die bilateralen Beziehungen mit dem bevölkerungsreichen Land stärken und die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Migration vertiefen. Zudem wird damit ein Ziel der MENA-Strategie 2021-2024 des Bundesrates umgesetzt.

Nach Jahren schwerer interner Konflikte hat sich die Sicherheitslage im Irak in letzter Zeit verbessert. Das Land steht am Anfang einer wirtschaftlichen Entwicklungsphase und spielt als Brückenbauer und Vermittler zunehmend eine wichtige Rolle. So hat sich der Irak in den vergangenen Jahren immer wieder für Frieden und Sicherheit in der Region eingesetzt. Heute sind über 50 Länder mit einer eigenen Botschaft in Bagdad vertreten, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich.

Schweizer Interessen in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Migration

2021 hat sich Bundesrat Ignazio Cassis persönlich ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. Die Wiedereröffnung der Botschaft war ein zentrales Thema beim Treffen mit seinem irakischen Amtskollegen. Im Herbst 2023 haben die aussenpolitischen Kommissionen schliesslich grünes Licht für die Wiedereröffnung gegeben.

Dank der neuen diplomatischen Vertretung sollen die bilateralen Beziehungen mit dem Irak gestärkt, die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Frieden vertieft und die Interessen der Schweiz besser vertreten werden. Mit seinen Energieressourcen und der wirtschaftlichen Diversifizierung bietet der Irak langfristig gesehen interessante Export- und Investitionsmöglichkeiten für Schweizer Unternehmen.

Eine weitere Priorität für die Schweiz ist die bilaterale Migrationszusammenarbeit. Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) unterstützt seit 2020 migrationsbezogene Projekte im Irak und hat den Dialog mit dem Irak in den letzten Jahren intensiviert. Die entsprechenden Gespräche führten im Mai 2024 zum Abschluss einer Migrationsvereinbarung. Zur Begleitung der Migrationszusammenarbeit vor Ort entsendet das Staatssekretariat für Migration eine Schweizer Migrationsbeauftragte an die neue Botschaft. Sie unterstützt Daniel Hunn, der im März vom Bundesrat zum Botschafter im Irak ernannt wurde. Insgesamt werden drei Personen für die Schweizer Botschaft in Bagdad arbeiten.

Die Botschaft in Bagdad übernimmt vor allem politische und diplomatische Aufgaben. Für konsularische Angelegenheiten sowie irakische Visa-Anfragen für die Schweiz wird weiterhin die Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman zuständig sein.

Wichtige Präsenz in der Region

Um ihre Interessen in der Region wahrzunehmen, ist die Schweiz auf gute bilaterale Beziehungen angewiesen. Mit der Wiedereröffnung der Botschaft in Bagdad stärkt die Schweiz ihre Rolle als Akteurin in den Bereichen Friedensförderung und humanitäre Hilfe und als Partnerin in wirtschaftlichen Fragen in der MENA-Region. Aufgrund der geopolitischen Bedeutung Iraks war die Wiedereröffnung einer diplomatischen Vertretung in Irak ein Ziel der bundesrätlichen MENA-Strategie 2021-2024.

Weiterführende Informationen

MENA-Strategie 2021-2024
Wiedereröffnung der Schweizer Botschaft in Bagdad nach 33 Jahren

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