WHO - World Health Organization Regional Office for Europe

07/09/2024 | Press release | Archived content

Neuer Bericht hebt Strategien für altersgerechte Städte in der Zeit nach der Pandemie hervor

Ein neu veröffentlichtes Kurzdossier von WHO/Europa und der Arbeitsgruppe Gesundes Altern des Gesunde-Städte-Netzwerks der WHO befasst sich mit der Frage, wie widerstandsfähige, anpassungsfähige und integrative städtische Umfelder für ältere Bürger geschaffen werden können. Das Dossier mit dem Titel "Die Führungsrolle der Städte für altersgerechte Umfelder in der Zeit nach der Pandemie" richtet sich an Planer, politische Entscheidungsträger und Politiker und stützt sich auf Lehren aus der COVID-19-Pandemie und anderen Notlagen.

Die COVID-19-Pandemie und andere gesundheitliche Notlagen haben sich unverhältnismäßig stark auf ältere Menschen ausgewirkt, was Städte dazu veranlasste, innovative Lösungen zu entwickeln, um Überleben, Chancengleichheit, Anpassung und Inklusion zu gewährleisten. In dem Bericht werden fünf wichtige Lehren für künftige Reaktionen auf gesundheitliche Notlagen aufgezeigt.
  1. Gemeinsam Widerstandsfähigkeit aufbauen. Die Führungsrolle der Städte während der Pandemie verdeutlichte, wie wirksam integrierte Systeme sind, die verschiedene Ressorts und Regierungsebenen miteinander verbinden. Dieser kooperative Ansatz ist für die künftige Vorsorge und Reaktion von entscheidender Bedeutung.
  2. Einführung eines Widerstandszyklus. Die Erfahrungen aus der Pandemie sollten in einen kontinuierlichen Zyklus der Vorsorge, der Reaktion und des Wiederaufbaus einfließen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Gesundheitskrisen zu verbessern.
  3. Anwendung eines gefahrenübergreifenden Ansatzes. Angesichts begrenzter Ressourcen müssen die Städte die während der Pandemie entwickelten Mechanismen nutzen, um sich auf eine Vielzahl gesundheitlicher Notlagen vorzubereiten und auf diese zu reagieren.
  4. Investition in die kommunale Infrastruktur. Langfristige Investitionen in soziale, physische und wirtschaftliche Infrastrukturen sind entscheidend für den Aufbau altersgerechter Städte, wie die Mitgliedsstädte der Arbeitsgruppe Gesundes Altern zeigen.
  5. Sicherstellung, dass ältere Menschen eine Stimme haben. Wirksame Handlungskonzepte müssen sich das Vertrauen und die Unterstützung älterer Bürger verdienen. Ihre Stimmen sollten gehört und berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse erfüllt und ihre Beiträge gewürdigt werden.
Der Bericht unterstreicht, wie wichtig es ist, die ältere Bevölkerung bei der Stadtplanung und der Reaktion auf Notlagen nicht außen vor zu lassen.

"Ältere Erwachsene sollten nicht immer als gefährdet angesehen werden; sie bringen einen lebenslangen Erfahrungsschatz mit, der in Krisensituationen von unschätzbarem Wert ist. Indem wir sie in die Notfallplanung einbeziehen und altersgerechte Umfelder schaffen, stellen wir sicher, dass niemand zurückgelassen wird, und stärken die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft auch in Notlagen", erklärt Dr. Yongjie Yon, Fachreferent für Altern und Gesundheit in der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa.