Stadt Landau in der Pfalz

07/12/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/11/2024 17:08

Landauer Leute: Emma Geenen - Die Sponsorin hinter Fanny Becht »

12.07.2024

Landauer Leute: Emma Geenen - Die Sponsorin hinter Fanny Becht

Eine Stadt feiert: Vor 750 Jahren, am 30. Mai 1274, erhielt die Stadt Landau aus den Händen des damaligen Königs Rudolf I. die Rechte einer Stadt. Ein ungemein wichtiger Meilenstein, den das Landauer Stadtarchiv zum Anlass für eine historische Zeitreise nimmt. Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer und ihre Mitarbeitenden stellen jede Woche eine von insgesamt 52 Biografien von Landauerinnen und Landauern vor und werfen so spannende Schlaglichter auf 750 Jahre Stadtgeschichte, vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Heute: Emma Geenen.

Emma Geenen © Stadtarchiv Landau

Emma Geenen war eine der großzügigsten Spenderinnen der Stadt. Während ihres gesamten Lebens spendete sie fast 300.000 Goldmark. Das entspricht heute über 2 Millionen Euro.

Einigen wird der Name Emma Geenen ein Begriff sein, immerhin ist eine Straße im Wohnpark am Ebenberg nach ihr benannt worden. Sie finanzierte gemeinsam mit Antoinette Demontant und Fanny Becht den Bau des damals neuen Schulgebäudes für das "Institut Becht". Dieses Gebäude steht noch immer und ist der heutige A-Bau der Maria-Ward-Schule. Emma Geenen spendete aber nicht nur an das "Institut Becht", sondern an viele katholische, gemeinnützige Organisationen. Darunter waren Spenden an das Vinzentius-Krankenhaus, den katholischen Kirchenbauverein Landau und den Elisabethenverein, der unter anderem Träger des Elisabethenstifts in Godramstein ist. Außerdem werden ihr einige anonyme Spenden zugeschrieben. Diese Spenden waren unter anderem für den Bau des katholischen Pfarrhauses und der Marienkirche und beliefen sich auf eine Summe von ca. 100.000 Goldmark. Das entspricht heute ca. 700.000 Euro.

Aber woher kam dieses Geld und warum konnte Emma Geenen so frei darüber entscheiden? Zu dieser Zeit war es eigentlich noch üblich, dass die Ehemänner das Geld der Frauen mitverwalteten. Das Geenen selbst über ihr Vermögen entscheiden konnte, lag hauptsächlich daran, dass sie bereits mit 27 Jahren verwitwete. Ihr Mann war der Arzt Dr. Remigius Ludwig Geenen gewesen. Er starb schon mit 36 Jahren an Typhus. Woher ihr Vermögen stammte, lässt sich nicht mit vollkommener Sicherheit rekonstruieren. Vermutlich stammte es aus Hinterlassenschaften der Familien ihrer Eltern und ihres Mannes. Ihr Grab ist noch heute auf dem Landauer Hauptfriedhof erhalten. Auch in ihrem Testament ließ sie die Organisationen nicht leer ausgehen. So ging beispielsweise ihr Wohnhaus in der Westbahnstraße 19 in den Besitz der Maria-Ward-Schule über.

Als großzügige Sponsorin hat Emma Geenen vielen Institutionen und Organisationen Fortschritte ermöglicht, die noch heute in der Stadt sichtbar sind.