German Federal Government

09/16/2024 | Press release | Distributed by Public on 09/16/2024 11:13

Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen stärken

Am Montag nahm Kanzler Scholz mit einer Wirtschaftsdelegation aus Deutschland am deutsch-usbekischen Wirtschaftsroundtable teil.

Foto: Bundesregierun/Marvin Ibo Güngör

"Zum Wohl der Volkswirtschaften beider Länder", wollen Deutschland und Usbekistan gemeinsam die Möglichkeiten der Rohstoffe, die sich in Usbekistan befinden, nutzen und entwickeln. Dies sagte Bundeskanzler Scholz in seiner Rede am Montag beim deutsch-usbekischen Wirtschaftsroundtablein Samarkand. Beide Länder hätten im Zuge seines Besuchs eine Reihe von wirtschaftlichen Vereinbarungen unterzeichnet.

Man spüre die Dynamik, und davon profitierten auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen der Länder, so der Kanzler. Usbekistan und die gesamte Wirtschaft Zentralasiens sei für die Zukunft wichtig. Am Dienstag soll der Z5+1-Gipfel mit den Regierungschef der fünf zentralasiatischen Staaten (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) und Deutschland fortgesetzt werden.

Lesen Sie hier die Mitschrift der Rede:

Sehr geehrter Herr Präsident Mirsijojew,
meine Damen und Herren,

es ist mir eine große Freude, meinen ersten Besuch als Bundeskanzler in Zentralasien hier in Samarkand zu beginnen. Samarkand hat in Deutschland und weltweit einen fast magischen Klang. Man denkt an die historische Seidenstraße, an Handelskarawanen, an blaue Moscheen und goldglitzernde Plätze und Paläste.

Was man aber bei aller Pracht und Schönheit nicht vergessen darf: Es handelt sich auch um eine ordentliche Boomtown, in der es sich wirtschaftlich richtig gut entwickelt. Deshalb ist es neben aller Faszination eben auch wichtig, dass mich heute eine große Wirtschaftsdelegation aus Deutschland begleitet. Es ist beeindruckend, wie stark die Wirtschaft sich entwickelt und wie die Modernisierung vorankommt. Man spürt die Dynamik, und davon profitieren auch unsere bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Gleichzeitig ist es gut, dass wir uns regelmäßig austauschen, damit der Handel zwischen uns nicht für die Umgehung von Regeln genutzt wird, die international gelten.

Ein großer Katalysator unserer Beziehungen ist auch das große Interesse, dass es bei den Bürgerinnen und Bürgern Ihres Landes an Deutschland gibt. Viele lernen die deutsche Sprache, interessieren sich für die Kultur. Sie sind herzlich willkommen! Deshalb ist es auch gut, dass wir jetzt eine Migrationspartnerschaft vereinbart haben, die es ermöglicht, dass Fachkräfte aus Usbekistan leichter nach Deutschland kommen können, aber auch, dass damit verbunden viele zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der deutschen Wirtschaft stattfinden können. Das sind neue Möglichkeiten, die wir alle gemeinsam nutzen wollen.

Wir haben gestern eine ganze Reihe von wirtschaftlichen Vereinbarungen unterzeichnet, und darüber hinaus hat es sehr konkrete Kontakte der mich begleitenden Unternehmen mit Ihren Behörden und Unternehmen gegeben, was ein großer Fortschritt ist. Sie haben das im Einzelnen sehr sorgfältig geschildert. Deshalb will ich das nicht wiederholen, aber ausdrücklich unterstreichen: Das ist eine gute Sache. Aus meiner Sicht gilt das auch für ganz konkrete Vorhaben, die durch die Besprechung vorangekommen sind, etwa die Aktivitäten des Unternehmens Aurubis.

Wir wollen gemeinsam die Möglichkeiten der Rohstoffe, die hier sich befinden, nutzen und entwickeln, zum Wohl der Volkswirtschaften beider Länder. Wir wollen in vielen technologischen Bereichen zusammenarbeiten. Das ist von großer Bedeutung.

Natürlich gilt für uns insgesamt, dass Ihr Land und die gesamte Wirtschaft Zentralasiens auch für die Zukunft wichtig sind. Deshalb freue ich mich, dass wir unseren Z5+1-Gipfel, den wir in Berlin hatten, jetzt im Rahmen dieser Besuchsreise fortsetzen können. Das ist ein guter Fortschritt und zeigt, wie sich die Beziehungen entwickeln.

In einer Welt, die immer stärker vernetzt und gleichzeitig von Unsicherheiten geprägt ist, ist es schlicht vernünftig, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Vernunft setzt sich am Ende durch! Das hat schon der in Afshana im heutigen Usbekistan geborene Universalgelehrte Ibn Sina, der in Europa und Deutschland als Avicenna bekannt ist, vor 1000 Jahren geschrieben und gelehrt, ein paar Jahrhunderte nach ihm Immanuel Kant in Deutschland. Es verbindet uns also sehr viel. Machen wir also mehr aus unseren Beziehungen.

Schönen Dank an die usbekische und deutsche Wirtschaft für die Organisation dieses Round Table, und ich freue mich auf den Austausch miteinander.