Jones Lang LaSalle GmbH

07/04/2024 | Press release | Distributed by Public on 07/04/2024 00:12

Europäischer Markt für Rechenzentren legt Rekordstart hin

FRANKFURT, 4. Juli 2024 - Nachdem 2023 bereits als erfolgreichstes Jahr bislang auf dem europäischen Märkt für Rechenzentren einging, setzt sich das enorme Wachstum auch 2024 fort: Auf den FLAP-D-Märkten (Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin) wurde im ersten Quartal ein Umsatz von 70 MW registriert, während es im Vorjahreszeitraum noch 51 MW waren. In Betrieb genommen wurden außerdem Rechenleistungen von 62 MW und damit 63 Prozent mehr als noch zu Vorjahresbeginn, wie aus dem "EMEA Data Center Report Q1 2024 " von JLL hervorgeht.

"Die starken Umsätze und neu ans Netz gebrachten Kapazitäten belegen die ungebrochene Nachfrage nach Rechenleistung", sagt Martina Williams, Head of JLL Work Dynamics DACH & CEE, EMEA Consulting Lead. Work Dynamics bietet Unternehmen Immobiliendienstleistungen und -technologien, spezifische Beratungen, Corporate-Real-Estate- und Facility-Management sowie Portfolio- und Project-and-Development-Services.

Vorrangig sorgen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning und das Cloud-Geschäft für das rapide Wachstum des Marktes. Der Trend dürfte sich verstärken, meint Williams: "Nachdem sich Lieferkettenprobleme und hohe Bauvorlaufzeiten stabilisiert haben, die auf manchen Märkten für eine niedrigere Kapazitätsneuaufnahme sorgten, konnten beispielsweise in London und Amsterdam die neu angeschlossenen Rechenleistungen erstmals seit Jahren wieder gesteigert werden."

Mit einem IT-Load von 993 MW ist London weiterhin der mit Abstand größte Markt für Rechenzentren in Europa. Allein 508 MW werden dort zurzeit errichtet, weitere 251 MW befinden sich in Planung. Zwar rangiert Frankfurt mit einer Kapazität von 745 MW mit deutlichem Abstand hinter London - mit 542 MW im Bau und weiteren 383 MW in Planung könnte die hessische Metropole sehr nah zu Londons Kapazitäten aufschließen. Generell verzeichnet Frankfurt eine besonders starke Entwicklung: Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Marktgröße verdoppelt, bereits jetzt wurden 172 MW für dieses und das kommende Jahr vorvermietet.

Mit einer Rechenleistung in Höhe von 506 MW ist Amsterdam der drittgrößte Markt, gefolgt von Paris mit 416 MW und Dublin mit 271 MW als kleinstem FLAP-D-Markt. Bereits zu den Zweitmärkten zählen Madrid (110 MW), Berlin (92 MW) und Warschau (74 MW). Berlin fällt dabei mit einer besonders großen Planungspipeline von 219 MW auf, die nur von denen Londons und Frankfurts übertroffen wird.

Zu den größten Herausforderungen auf dem Markt zählt zurzeit, Lagen mit bestmöglichen, verlässlichen und nachhaltigen Stromkapazitäten auszumachen. "Berlins Entwicklung ist ein Sinnbild für den Wandel des Markts für Rechenzentren", erklärt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. "Zunehmende Regulatorik und vorsichtigere Vergaben von Genehmigungen aufgrund mangelnder Flächen und eingeschränkter Stromkapazitäten beispielsweise in Amsterdam und Dublin, führen dazu, dass das Wachstum dieser Märkte langfristig stagnieren dürfte. Profitieren werden die Zweitmärkte, allen voran südeuropäische Städte wie Mailand, Madrid, Barcelona und Lissabon sowie die nordeuropäischen Metropolen Stockholm, Oslo und Kopenhagen."