11/15/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/15/2024 02:28
Rechtspolitik - Resilienz
Gemeinsam für den Rechtsstaat: DAV und andere Verbände dringen auf Resilienz des BVerfG
Nach dem Auseinanderbrechen der Ampelkoalition werden viele Gesetzesvorhaben wohl auf der Strecke bleiben. Eines muss jedoch Priorität haben: Die Absicherung des Bundesverfassungsgerichts gegen extremistische Einflüsse ist zu wichtig, um an parteipolitischen Streitigkeiten zu scheitern. Deshalb hat der Deutsche Anwaltverein vergangene Woche gemeinsam mit sieben anderen juristischen Verbänden eine gemeinsame Erklärung initiiert, in der die Dringlichkeit dieses Vorhabens betont und die schnelle Verabschiedung gefordert wurde. Zahlreiche Medien griffen diesen Appell auf - mehr dazu in der Presseschau.
Anhörung im Rechtsausschuss: Resilienz des BVerfG auf der Ziellinie?
Zwei Richter am Bundesverfassungsgericht a. D., ein Richter am Bundesverwaltungsgericht, mehrere hochangesehene Rechtsprofessor:innen - so hochrangig wie gestern ist die Sachverständigen-Bank selbst im Rechtsausschuss des Bundestages nur selten besetzt. Dieses Vorhaben treibt der DAV bereits seit Jahren voran. Umso erfreulicher daher, dass sich unter den Sachverständigen auch DAV-Vizepräsident Dr. Ulrich Karpenstein befand - als einziger Vertreter der Anwaltschaft überhaupt. Einen Bericht zur Anhörung lesen Sie im Anwaltsblatt.
Anwaltspraxis
Scheidungsanwalt ist kein Sparberater
Scheidung und Anwaltskosten - ein häufiges Gespann. Das OLG Düsseldorf erläutert in einem solchen Fall Maßstäbe zur anwaltlichen Vergütung. Alle Infos hat das Anwaltsblatt.
Anwaltsberuf
KI - Berufsrechtliche Risiken und anwaltliche Regulierung
Der Artikel befasst sich mit Generativer KI, die ein Anwalt einsetzt. Schwerpunkt sind berufsrechtliche Fragen, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit und die erforderliche Überprüfung der KI-Ergebnisse. Lesen Sie den Beitrag von Prof. Dr. Thomas Gasteyer im Anwaltsblatt.
Anwaltsberuf
Haftpflichtfragen: Wege zur PartmbB
Von den knapp 5.000 zugelassenen Sozietäten ist nach wie vor die PartmbB mit ca. 3.200 Gesellschaften vorherrschend und wird jedes Jahr beliebter. Der Beitrag wirft einen Blick auf die Vorteile, die eine Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartmbB) bietet, was bei der Gründung zu beachten ist und welche Haftungsfolgen sich ergeben. Lesen Sie hier die Haftpflichtfragen.
Information
Anmeldung erwünscht - DAV Jura-Slam Finale am 19. November 2024 in Berlin
JETZT anmelden und dabei sein! Am kommenden Dienstag, den 19. November 2024, fighten die besten Jura-Slammer der Vorentscheide aus Bielefeld, Stuttgart, Hamburg, Köln, Leipzig und Hannover um den ersten Platz. Erstmals wird es on top einen Slam-Beitrag außerhalb des Wettbewerbs geben! Das große DAV Jura-Slam Finale findet im Club SO36, Berlin-Kreuzberg, statt. Einlass ab 19:00 Uhr mit Willkommensdrink, Beginn 20:00 Uhr. Freuen Sie sich auf pointierte Performances, abwegige Themen und überraschende Insights, auf Poet:innen, Rampensäue und juristische Supertalente! Der Eintritt ist frei.
Presseschau
Der DAV in ausgewählten Medien
Vergangene Woche tauchte der DAV in insgesamt 836 Medienberichten auf - einen Schwerpunkt bildete die gemeinsame Pressemitteilung mit den juristischen Verbänden zur Resilienz (siehe auch Beitrag oben):
Der auf Initiative des DAV gestartete gemeinsame Appell der Verbände war u. a. Thema in der FAZ, bei tagesschau.de und (breit gestreut via dpa) bei ntv. Die taz hat sich auch mit DAV-Vizepräsident Dr. Ulrich Karpenstein unterhalten: Die Zahl der Richter:innen, deren Amtszeit, die Altersgrenze, selbst die Voraussetzungen für das Richter:innenamt, könnten mit einfacher Mehrheit geändert werden - Probleme, die schon lange gesehen würden. Auch die Erfahrungen in Polen und Ungarn hätten gezeigt, wie leicht antidemokratische Kräfte mit einfacher Mehrheit Verfassungsgerichte auf Linie bringen können. Das Handelsblatt berichtet von der gestrigen Anhörung im Rechtsausschuss, bei der Karpenstein als Sachverständiger für den DAV auftrat.
RVG, Sammelanderkonten, beA (und Resilienz): Der DAV zeigt die Konsequenzen der zerbrochenen Koalition für die Anwaltschaft in einem Gastbeitrag bei LTO auf - auch um die Politik zum Handeln zu bewegen.
"Für das Familienrecht ist das Ampel-Aus sehr bitter", kritisiert Eva Becker, DAV-Vorstandsmitglied, in der WELT (Abo). "Der Reformstau ist immens. Ich sitze bereits seit 2015 in Expertenkommissionen des Justizministeriums und erarbeite Vorschläge. Inzwischen ist die dritte Legislaturperiode ins Land gegangen, ohne dass etwas Greifbares passiert wäre."
Neupatient:innen ablehnen, Behandlungsverträge kündigen, mehrere Wochen schließen: Prof. Dr.Martin Stellpflug, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht, erläutert für die dpa (u. a. aufgegriffen von der Augsburger Allgemeinen), was Arztpraxen dürfen und was nicht.