11/25/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/25/2024 09:45
Nicht zuletzt der aktuelle aufsehenerregende Vergewaltigungs- und Missbrauchsprozess in Avignon zeigt eindrücklich, dass Partnerschaftsgewalt und Häusliche Gewalt gesellschaftliche Probleme sind, die Menschen unabhängig von sozialem Status, Bildungsgrad oder Lebenssituation betreffen können - auch jede*n von uns und unsere Kommiliton*innen oder Kolleg*innen.
Häufig suchen Betroffene aus Scham keine Hilfe auf oder sie wird ihnen erschwert. Dabei ist Häusliche Gewalt keine Privatangelegenheit. Betroffene nehmen sie an jeden Ort mit und sie sollten überall Gehör und Unterstützung finden.
Als niedrigschwellige Hilfsstruktur steht Evermood Studierenden und Beschäftigten der Universität Stuttgart zur Verfügung. Hier werden Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote - auch anonym - angeboten. Im letzten Monat wurden Artikel zu Handlungsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt und Anzeichen für häusliche Gewalt ergänzt.
Zum anderen ist Häusliche Gewalt keine Angelegenheit, die nur die Betroffenen angeht und kann mit strafbaren Handlungen verbunden sein. Bitte schauen Sie deshalb nicht weg, wenn Sie in Ihrem Umfeld mit Häuslicher Gewalt konfrontiert werden. Lassen Sie sich beraten, wie Sie den Betroffenen helfen können, und bieten Sie Ihre Hilfe an. Jede*r kann helfen! Hilfsangebote sind vielfältig und beginnen schon ganz klein mit flexiblen Lösungen, die es Betroffenen ermöglichen, ihr Studium oder ihren Beruf trotz schwieriger persönlicher Umstände fortzusetzen und so den Druck zu verringern.
Betroffene und Personen in deren Umfeld erhalten an folgenden Anlaufstellen anonym, vertraulich und kostenfrei Rat und Unterstützung:
Häusliche Gewalt umfasst alle Formen körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt zwischen Personen, die im selben Haushalt leben. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Beziehung sie zueinander haben. Häusliche Gewalt kann sich gegen Personen jeden Geschlechts und jeden Alters richten. Frauen sind jedoch ungleich häufiger betroffen als Männer, weshalb der diesjährige Aktionstag ein besonderes Augenmerk auf häusliche Gewalt gegen Frauen legt.
Das Bundeskriminalamt veröffentlicht seit 2015 ein Lagebild zu Partnerschaftsgewalt. Seit dem Berichtsjahr 2022 wird mit dem Lagebild Häusliche Gewalt diese bisherige Auswertung fortgeschrieben und ergänzt. 2023 waren demnach 256.276 Personen Opfer Häuslicher Gewalt (+6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), 70,5 Prozent davon waren weiblich, 525 Frauen wurden getötet.
Kontakt |
Johanna Bernatzky, Breitscheidstraße 2, 70174 Stuttgart, Tel.: +49 711 685 83042, Mail |