BDGW - Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e.V.

09/30/2024 | Press release | Distributed by Public on 09/30/2024 07:54

Ver.di gefährdet Geld- und Wertbranche durch dreitägige Streiks

Pressemitteilung 14 / 2024

Berlin - Mit den am heutigen Montag durchgeführten bis Mittwoch geplanten Streiks der Beschäftigten in der Geld- und Wertbranche trägt die Gewerkschaft ver.di zur weiteren Verschlechterung der Branchensituation bei. "Die extremhohen Forderungen der aktuellen Tarifrunde stehen der stetig geringer werdenden Bargeldnutzung entgegen und führen zwangsläufig durch vermehrte Nutzung bargeldloser Zahlungsmittel zu einer weiteren Erosion in den Bargeldsegmenten der Wertdienstleister", so BDGW- Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam nachdem die Gewerkschaft ver.di das erste Angebot der Arbeitgeber mit insgesamt dreitägigen Streikaufrufen quittierte.

Die Gewerkschaft beharrt in ihren Streikaufrufen auf ihren unrealistischen Forderungen für den Mantel- und Entgelttarifvertrag, die ein Erhöhungspaket von bis zu 34 Prozent ergeben. Sie hat sich damit um keinen Millimeter bewegt und bisher keine Kompromissfähigkeit gezeigt. "Am Ende sägen die Gewerkschaft ver.di und die Streikenden selbst an ihren Stühlen." so Hisam. Die Kunden, besonders aus dem Handel, schwenken durch solche Streikaktionen relativ schnell auf die Nutzung bargeldloser elektronischer Zahlungsmittel durch die Verbraucher um. Die Streikenden schaden sich und ihren Kollegen letztlich am meisten, in dem sich die Geschäfts- und Tätigkeitsfelder zu Lasten von Beschäftigung weiter reduzieren werden. Ein Bärendienst, den sich die Gewerkschaft ver.di auf Kosten Beschäftigung und Geschäftstätigkeiten leistet. Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren, trotz der bereits schwindenden Geschäftsgrundlage "Bargeld", massive Tariferhöhungen erhalten und wollen dies nun ungeachtet der sich immer massiver verschlechternden Bargeld- und damit Branchensituation weiter fortschreiben. Die massive Kostensteigerung der vergangenen Jahre habe bereits zu Insourcing-Bewegungen bei Geldinstituten und Stopp-Reduzierungen geführt. Dieser Trend werde sich durch weitere überdimensionierte Forderungspakete der Gewerkschaft weiter verstärken.

Die Arbeitgeber haben im Nachgang der Angebotsunterbreitung für die Beschäftigten eine Übersicht der Angebotsinhalte (pdf BDGW-Mitarbeiterinformation 02-2024 zur aktuellen Tarifrunde_Stand 27.9.pdf (174 KB)) erstellt, in der klar ersichtlich ist, welche relevanten Erhöhungen bereits in Aussicht gestellt wurden. "Wir sind weiterhin daran interessiert den Beschäftigten tarifliche Erhöhungen zukommen zu lassen, diese müssen sich aber an der Situation der Branche messen lassen - denn unser gemeinsames Ziel muss es doch sein, die Arbeitsplätze der Beschäftigten langfristig zu erhalten.", so Hisam.

Die Verhandlungen werden am 17.und 18. Oktober fortgesetzt.

Brancheninformation (www.bdgw.de)
Der BDGW gehören zurzeit 26 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 78 Niederlassungen, und 25 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche über rund 2.500 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt ca. 10.000 Mitarbeiter. Davon sind 2/3 im Geld- und Werttransport und 1/3 in der Geldbearbeitung tätig. Der Umsatz der Branche lag im Jahr 2022 bei rund 630 Mio. Euro.